Hängepartie um Hellas belastet
ku Frankfurt – Die anhaltende Hängepartie um Griechenland sowie Zurückhaltung mit Blick auf den US-Wahlausgang und die nun beginnenden Verhandlungen zwischen Demokraten und Republikanern über den Staatshaushalt haben dafür gesorgt, dass die Indizes am Aktienmarkt nur verhaltene Gewinne erzielt haben. Der Dax verbesserte sich am Montag um 0,1 % auf 7 172 Punkte, der Euro Stoxx 50 gab sogar um 0,3 % auf 2 474 Zähler nach.Unterdessen hat sich die Stimmung am deutschen Aktienmarkt verschlechtert. Nach Einschätzung der Experten von Sentix ist das Sentiment in der vergangenen Woche gekippt. “Der Pessimismus hat wieder das Zepter übernommen”, betont Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy in einer Studie. Allerdings, so schränkt er ein, hätten die Anleger derzeit noch keine Angst vor einem neuen Bärenmarkt. Dafür spreche auch, dass das von Sentix berechnete Vertrauensbarometer immer noch einen Überhang an Optimisten ausweise. Grundsätzlich tue die Stimmungsabkühlung dem Markt gut, erläutert Hussy. Blick auf den QuartalsberichtZu den festesten Werten im Dax gehörten K+S mit einem Plus von 2 % auf 35,91 Euro. Die Anleger hofften auf einen positiven Quartalsbericht, den der Salz- und Düngemittelspezialist am heutigen Dienstag vorlegen wird. Die Analysten gehen gemäß der Konsensschätzung aber davon aus, dass das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Bewertungsänderungen von Derivaten um 16 % auf 166 Mill. Euro gefallen ist.Der Aktie der Lufthansa gaben die von der Airline vorgelegten Verkehrszahlen etwas Schwung. Der Titel verteuerte sich um 1,1 % auf 12,43 Euro. Im Oktober hat die Lufthansa trotz der transatlantischen Flugausfälle durch Hurrikan “Sandy” die Zahl der transportierten Personen um 2,4 % auf 9,4 Millionen gesteigert. Der Sitzladefaktor stieg auf 79 %. Allerdings war das Frachtgeschäft rückläufig. SAS in der KriseDie äußerst schwierige Lage der Fluggesellschaften wurde den Anlegern am Montag durch den von der skandinavischen Airline SAS vorgelegten Rettungsplan deutlich gemacht. SAS will 3 Mrd. skr einsparen, das sind umgerechnet 350 Mill. Euro. Dazu sollen 800 Stellen gestrichen und zahlreiche Beteiligungen verkauft werden. SAS legten daraufhin um 2,3 % auf 6,60 skr zu.Von einer Analystenmeinung hat Allianz profitiert. Die Aktie kam um 0,6 % auf 93,99 Euro voran. Die Experten der französischen Investmentbank BNP Exane haben das Kursziel für das Papier von 108 Euro auf 112 Euro angehoben und ihre Einstufung des Titels mit “Outperform” bestätigt.Zu den Gewinnern im Dax zählte auch die Commerzbank, deren Kurs um 1,2 % auf 1,35 Euro kletterte. Die Analysten der Nord/LB haben den Titel von “Verkaufen” auf “Halten” hochgestuft und das Kursziel von 1,15 Euro auf 1,35 Euro angehoben. Auf dem aktuellen Kursniveau bestehe nur ein begrenztes Abwärtspotenzial, schreiben die Analysten.Unter Verkaufsdruck gerieten EADS, die sich in Amsterdam um 0,8 % auf 26,12 Euro verbilligten. In der Affäre um angebliche Bestechungsgelder beim Verkauf von Kampfflugzeugen vom Typ Eurofighter haben deutsche und österreichische Ermittler ihre Kräfte gebündelt und eine gemeinsame Ermittlungsgruppe gegründet. Laut Presseberichten soll es um Summen in der Größenordnung zwischen 70 und 113 Mill. Euro gehen.