Vor der Zinssitzung der US-Notenbank haben die europäischen Aktienmärkte im Verlauf freundlich tendiert. Der Dax gewann 0,8% auf 14.923 Punkte. Der MDax legte 0,1% auf 24.059 Zähler zu. Und der Euro Stoxx 50 verbesserte sich um 0,8% auf 4.092 Punkte.

Sowohl die Erwartung einer Zinspause in den USA sowie der deutliche Rückgang der Teuerungsrate im Euroraum haben nach Angaben von Marktteilnehmern für einen doch leicht positiven Grundton gesorgt. Gleichzeitig belaste natürlich die konjunkturelle Abschwächung in Deutschland und in der Eurozone. Und natürlich die Kriege in Nahost und in der Ukraine. Insgesamt bleibe die Gemengelage somit schwierig für Aktien.

Im Oktober hat der Dax mit einem Minus von 3,7% den dritten Monat im Folge einen Verlust eingefahren. "Viele Anleger rechnen derzeit nicht mehr mit einer Jahresendrally", so die technischen Analysten von Indexradar. "Wir hingegen sehen die schlechte Stimmung positiv und als klassischen Kontraindikator." Allerdings werde der Weg nach oben für den Markt kein Spaziergang.

Im Dax profitierten Münchener Rück und Hannover Rück von einer positiven Einstufung für die europäischen Rückversicherer durch J.P. Morgan. Die Unternehmen hätten 2023 Preiserhöhungen durchgesetzt, was sich auch 2024 fortsetzen dürfte. Hannover Rück legten 3% auf 214,60 Euro zu. Münchener Rück gewannen 2% auf 385,90 Euro. Talanx rückten 1,9% auf 60,55 Euro vor. Und Allianz verbesserten sich um 1,5% auf 224,25 Euro.

Die am Vortag nach den Quartalszahlen gefragten BASF gaben wieder 2,9% auf 42,29 Euro ab. Die Analysten der Deutschen Bank haben ihr Bewertungsmodell überarbeitet und das Kursziel für BASF von 56 Euro auf 54 Euro je Aktie gesenkt. Gleichwohl stufen sie den Chemiekonzern weiterhin als Kauf ein. Der Cashflow sei positiv zu beurteilen. Zudem sei Aufwärtspotenzial für die kommenden zwölf Monate vorhanden.

Auch Immobilienaktien konnten sich erneut verbessern, was nicht zuletzt auf den deutlichen Rückgang der Teuerung in der Eurozone zurückzuführen sein dürfte. Vonovia gewannen 1% auf 21,91 Euro, LEG Immobilien legten 2,9% auf 60,54 Euro zu und TAG Immobilien verbesserten sich um 2,1% auf 10,50 Euro.

Erneut gefragt waren auch Rüstungsaktien, was angesichts der Kriege und der Pläne, die Bundeswehr zu stärken, leicht nachzuvollziehen ist. Rheinmetall legten im Dax 2,3% auf 276,50 Euro zu. Und im MDax gewannen Hensoldt 0,9% auf 28,16 Euro.

Bei den Verlierern gaben Siemens Energy 1,4% auf 8,25 Euro ab. SMA Solar verloren 4,2% auf 55,30 Euro. Wacker Chemie büßten hingegen 4,7% auf 110,05 Euro ein.