Hans-Peter Bruker 60
spe – Früh entwickelte Hans-Peter Bruker als Händler an der Börse Stuttgart ein visionäres Interesse für originäre Optionsscheine, die es damals in den 1980er Jahren schon gab, bevor er mit dem Aufkommen von Covered Warrants ein neues Steckenpferd entdeckte. Mit seiner Bestellung zu Deutschlands erstem Börsenmakler für Optionsscheine nahm sich Bruker 1991 der Weiterentwicklung des Marktes an, was schließlich 1999 in der Gründung des Stuttgarter Handelssegments European Warrant Exchange (Euwax) mündete.Als einer der Architekten des Best-Price- und Best-Size-Prinzips half er mit, das Marktmodell der Börse Stuttgart an den Bedürfnissen der Privatanleger auszurichten, was sich schließlich als Erfolgsmodell entpuppte. “Jede Order variabel zu handeln stellte einen Paradigmenwechsel dar, der heute längst als selbstverständlich gilt”, sagt Bruker im Rückblick. Hinzu kam, dass es ihm gelang, Limite wirksam zu überwachen und auf dieser Grundlage Limitorders in Stuttgart deutlich schneller ausführbar zu machen als anderswo. “Das ließ die Umsätze bald sprunghaft anziehen”, erinnert er sich.In der Folge entwickelte sich die Stuttgarter Euwax rasch zum europäischen Marktführer im börslichen Handel mit Optionsscheinen und Zertifikaten – eine Position, die die Schwaben bis heute nicht abgegeben haben. Heute kommt Stuttgart mit verbrieften Derivaten auf einen Jahresumsatz (2019) von 29 Mrd. Euro. Im Mai 2000, unmittelbar vor dem Börsengang seiner eigenen Maklergesellschaft Euwax Broker AG, wechselte Bruker vom Vorstand in den Aufsichtsrat. 2002, als die Börse Stuttgart die Gesellschaft mehrheitlich übernahm und in Euwax AG umbenannte, zog sich Bruker aus dem aktiven Börsengeschäft zurück, verblieb aber noch bis 2010 in Aufsichtsgremien der Börse. Seit 2005 ist er als Business Angel tätig und unterstützt über seine Stiftung gemeinnützige Projekte in seinen Heimatgemeinden, aber auch mildtätige Projekte weltweit. Bruker feiert am 2. Juni seinen 60. Geburtstag.