Hans Ziegler kommt vor Gericht
dz – Nach drei Jahren Ermittlungszeit hat die Schweizer Bundesanwaltschaft offensichtlich genügend Beweise gesammelt, um den ehemaligen Top-Manager Hans Ziegler vor Gericht zu bringen. Die Vorwürfe gegen den 67-Jährigen und eine zweite, namentlich nicht bekannte Person sind heftig: Die beiden sollen Geschäftsgeheimnisse verraten und ausgenutzt haben. Ziegler ist des mehrfachen Insiderhandels an der Börse angeklagt. Die Ermittlungsbehörde sieht sogar den Tatbestand von Bestechung und wirtschaftlichem Nachrichtendienst gegeben. So habe Ziegler im Rahmen seiner früheren Tätigkeit als Verwaltungsrat im Zusammenhang mit dem Verkauf einer ausländischen Tochtergesellschaft Geschäftsgeheimnisse an den mitbeschuldigten Berater einer ebenfalls ausländischen Kaufinteressentin verraten und dafür eine Geldzahlung von 150 000 sfr angenommen haben. Mit den Insidergeschäften soll Ziegler für sich selbst und zwei ihm zuzurechnende Firmen einen Gewinn von knapp 2 Mill. sfr erzielt haben. Die Finanzmarktaufsicht hatte 2017 bereits 1,4 Mill. sfr eingezogen. Im Falle eines Schuldspruches droht dem Manager eine mehrjährige Gefängnisstrafe.Ziegler saß bis November 2016 in den Verwaltungsräten der börsennotierten Firmen OC Oerlikon und Schmolz + Bickenbach. Auch beim Augsburger Roboterhersteller Kuka war Ziegler im Aufsichtsrat tätig. Zuvor war er u.a. für den Logistikkonzern Swisslog und den Kleiderhändler Charles Vögele aktiv. In vielen Fällen wirkte Ziegler als Sanierer.