Haushaltsstreit im Blick der Bondanleger
kjo Frankfurt – Die Bondanleger haben zur Wochenmitte weiter den Haushaltsstreit zwischen Italien und der EU-Kommission im Blick gehabt. Dort kam es zu verhärteten Fronten. Denn das Land weicht ungeachtet der Kritik der EU-Kommission nicht von der geplanten Neuverschuldung von 2,4 % im kommenden Jahr ab. Das drückte auf die Stimmung der Marktakteure. Allerdings kam es nicht zu einer Ausverkaufsstimmung. Im frühen Handel zogen die Renditen der italienischen Staatsanleihen vorübergehend an. Im weiteren Verlauf des Handels kam es allerdings auch schnell wieder zu einer Beruhigung, so dass es per saldo bei recht überschaubaren Renditesteigerungen blieb. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen lag im späten Handel bei 3,50 % nach 3,45 % am Vortag und einem sehr frühen Tageshoch von knapp unter 3,55 %.Bundesanleihen bleiben in dem gegenwärtigen Marktumfeld tendenziell gut unterstützt. Bei der Auktion der Langläufer waren die Anleger gestern aber trotzdem etwas zurückhaltend, so dass es zu einer leichten Unterdeckung kam. Die für das Bund-Schuldenmanagement zuständige Deutsche Finanzagentur stockte die bis 2048 laufenden Bundestitel um 1,5 auf nun 12 Mrd. Euro auf. Seitens der Banken kamen Gebote über 1,373 Mrd. Euro, so dass sich ein Fehlbetrag von 127 Mill. Euro errechnete. Es gab Kursgebote über 403 Mill. Euro und Gebote ohne Kursangabe über 970 Mill. Euro.In die Zuteilung gingen Papiere über 1,185 Mrd. Euro ab einem Kurs von 105,23 %. Der gewogene Durchschnittskurs war bei 105,26 %. Die Anleger bekamen den Titel zur Durchschnittsrendite von 1,04 % nach 1,10 % beim vorigen Mal im September. Titel für 315 Mill. Euro kamen in die Marktpflegequote.