ROHSTOFFE

Hoffnung auf Lagerabbau nimmt zu

Energieagentur zuversichtlich - Ölpreis steigt

Hoffnung auf Lagerabbau nimmt zu

ku Frankfurt – Die von der Internationalen Energieagentur IEA geäußerte Hoffnung auf niedrigere Lagerbestände an Rohöl in der zweiten Hälfte des Jahres hat den Ölpreis am Donnerstag angetrieben. Die Notierung der wichtigsten Nordseesorte Brent Crude legte um 3,2 % auf 30,11 Dollar je Barrel zu. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich dagegen um 3 % auf 26,06 Dollar.Die IEA geht davon aus, dass die Ölnachfrage im laufenden Jahr im Vergleich zu 2019 um 8,6 Mill. Barrel pro Tag (bpd) zurückgehen wird. Dies führt sie darauf zurück, dass Ende Mai immer noch 2,8 Milliarden Menschen im Lockdown sein werden, allerdings damit bereits deutlich weniger als im April, als es vier Milliarden Menschen waren. Dadurch würden die weltweiten Lagerbestände in der ersten Jahreshälfte um 9,7 Mill. bpd steigen. Davon würden allerdings in der zweiten Jahreshälfte wieder 5,5 Mill. bpd abgebaut, erwartet die Agentur, die die Industrieländer in Fragen der Energiepolitik bereit. Dies setzt freilich voraus, dass es zu keiner zweiten Pandemiewelle durch den Coronavirus kommt.Derweil hat die staatliche saudische Ölgesellschaft Aramco einigen Kunden in Asien mitgeteilt, dass die zu liefernden Ölmengen im Juni um 10 bis 30 % zurückgehen werden. Damit scheint Saudi-Arabien die kürzlich angekündigten zusätzlichen Kürzungen umzusetzen. Nach Berechnungen von Marktbeobachtern sind die Exportmenge des Iran im Rahmen der Coronavirus-Krise stark zurückgegangen. Im April soll es danach lediglich Exporte von 70 000 bpd gegeben haben, verglichen mit 287 000 bpd im April. Vor dem Beginn der Sanktionen wegen des Atomprogramms hatte das Land noch 2,5 Mill. bpd exportiert. Zu den besten Zeiten waren es noch 4 Mill. bpd gewesen.