ROHSTOFFE

Hoffnung auf Opec-Disziplin treibt Ölpreis

Arabica-Kaffee so billig wie seit zweieinhalb Monaten nicht mehr - Weltweit rekordhohe Erntemenge

Hoffnung auf Opec-Disziplin treibt Ölpreis

ku Frankfurt – Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude hat am Montag um 0,3 % auf 60,45 Dollar je Barrel zugelegt. Händler verwiesen auf Äußerungen des Ölministers der Vereinigten Arabischen Emirate, Suhail al-Mazrouei. Dieser merkte an, es finde gerade eine Korrektur am Ölmarkt statt. Er betonte, er erwarte von allen Mitgliedern des Kartells Erdöl exportierender Länder (Opec) und den verbündeten Produzenten wie Russland, dass sich diese an die Anfang des Monats vereinbarten Förderkürzungen um insgesamt 1,2 Mill. Barrel pro Tag (bpd) halten.Derzeit gibt es bei Marktteilnehmern noch erhebliche Zweifel, ob sich die Opec-Mitglieder und die verbündeten Produzenten an die Förderkürzungen halten. Anlässlich des Treffens der Ölminister am 6./7. Dezember hatte es Hinweise auf eine tiefe Uneinigkeit gegeben. So hatte es zwei Tage gedauert, bis eine Einigung erfolgte. Normalerweise werden derartige Beschlüsse vor dem eigentlichen Ministertreffen vorbereitet und auf dem Treffen lediglich finalisiert.Den Ölpreis hat auch gestützt, dass gemäß den Daten des Ölbohrdienstleisters Baker Hughes die Zahl der aktiven Ölbohrinstallationen in den USA die zweite Woche in Folge gefalle ist. Aktuell wurde um vier Installationen reduziert. Insgesamt gibt es nun 873 aktive Bohrstellen. Dies ist der niedrigste Stand seit Mitte Oktober. Derweil meldete die Nachrichtenagentur Reuters, Russland produziere im Dezember 11,42 Mill. bpd, was auf dem bisherigen Rekordniveau läge. Im Oktober hatte das Land mit 11,42 Mill. bpd einen Förderrekord aufgestellt.Aktuell sind Finanzinvestoren für den Ölpreis so pessimistisch aufgestellt wie seit zwei Jahren nicht mehr. Die Netto-Long-Positionen in Futures und Optionen in New York sowie in London, mit denen spekulative Adressen auf steigende Preise setzen, sind per 11. Dezember um 12 624 Kontrakte auf 132 149 Kontrakte gesunken.Der Preis von Arabica-Kaffee ist am Montag mit 1,0165 Dollar je Pfund auf den niedrigsten Stand seit zweieinhalb Monaten gefallen. Das amerikanische Landwirtschaftsministerium gab am Freitag die neueste Prognose für die weltweite Arabica-Ernte bekannt. Gemäß dieser soll die Ernte auf den Rekordwert von 174,5 Mill. Säcken zu je 60 Kilogramm steigen. Bisher war das Ministerium von 171,2 Mill. Säcken ausgegangen. Der Verbrauch wird auf ebenfalls rekordhohe 163,6 Mill. Säcke geschätzt, womit es einen deutlichen Überschuss geben würde. Derweil sind Finanzinvestoren hinsichtlich ihrer Preiserwartungen zunehmend pessimistisch. Die Zahl der Netto-Short-Positionen, mit denen auf fallende Notierungen gesetzt wird, ist in der Woche per 11. Dezember um 6 558 auf 55 103 Kontrakte gestiegen.Der Arabica-Preis wird derzeit von den hohen Erntemengen, aber auch vom schwachen brasilianischen Real angetrieben. Sofern der Real fällt, steigen die Einkommen der im wichtigsten Anbauland Brasilien ansässigen Farmer.