Hohe Nachfrage nach Italien-Bond

Schwache Konjunkturdaten setzen Euro zu - Pfund gerät unter Druck

Hohe Nachfrage nach Italien-Bond

kjo/ku Frankfurt – Italien hat am Dienstag einen wahren Investorenansturm auf eine neue Staatsanleihe des Landes erlebt. Offeriert wurde den Anlegern ein 15-jähriger Bond, für den ein Orderbuch von mehr als 35 Mrd. Euro zusammenkam. Die Anleger erhielten die Anleihe zu einer Rendite von 3,41 %. Das sind fast 3 Prozentpunkte mehr, als eine Bundesanleihe gleicher Laufzeit abwirft. Es wurde ein Bondvolumen von 10 Mrd. Euro festgezurrt, was angesichts der enormen Nachfrage für die Lead-Banken kein Problem darstellte. Italien hatte für diese Anleiheemission erstmals seit einem Jahr wieder den Weg des Bankensyndikats gewählt. Eine gelungene Platzierung via Syndikat wird am Markt als Zeichen der Stärke gewertet. Italien war in den vergangenen rund zwölf Monaten nur noch via Auktionen am Bondmarkt aktiv.Vor der Brexit-Entscheidung des britischen Parlaments am späten Abend haben sich die Anleger am europäischen Aktienmarkt mit Käufen zurückgehalten. Der Dax verzeichnete ein leichtes Plus von 0,3 % auf 10 892 Punkte. Der Euro Stoxx 50 legte um 0,4 % auf 3 067 Zähler zu. Negativ wurde aufgenommen, dass das Wirtschaftswachstum in Deutschland 2018 lediglich 1,5 % betrug. Es war damit so schwach wie seit fünf Jahren nicht mehr. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hat es im Schlussviertel lediglich “ein kleines Plus” gegeben, nach einem Minus von 0,2 % im dritten Quartal.Die Konjunkturdaten setzten auch dem Euro zu. Im späten Handel ging die Gemeinschaftswährung zu 1,1393 Dollar um, ein Minus von 0,7 % gegenüber Vortag. Mit Blick auf das Brexit-Drama gab das britische Pfund vor der Parlamentsentscheidung um 1,2 % auf 1,2713 Dollar nach. Hoffnung auf konjunkturstützende Maßnahmen in China ließ den Brent-Ölpreis um 2 % auf 60,15 Dollar je Barrel klettern.—– Nebenstehender Kommentar- Berichte Seiten 13 und 14