sts Frankfurt – Der Euro steht nach Einschätzung von HSBC vor einem Comeback. Die britische Großbank erwartet den Kurs der Gemeinschaftswährung zum Jahresende bei 1,20 Dollar, während der aktuelle Reuters-Marktkonsens im Median von 1,04 Dollar ausgeht.Die Europäische Zentralbank (EZB) unter ihrem Präsidenten Mario Draghi werde zwar versuchen, eine derartige Aufwertung zu verhindern. “Wir denken aber, dass die Beschränkungen für eine zusätzliche quantitative Lockerung zu rechtsverbindlich sind und die EZB in ihren Anstrengungen zur Schwächung des Euro behindern werden”, schreibt HSBC. Außerdem werde die Erholung des Wirtschaftswachstums den Widerstand gegen aggressive Aktionen der Euro-Notenbank verstärken und entsprechenden Argumentationen der Bundesbank mehr Glaubwürdigkeit verleihen. “Draghis Fähigkeit, den Euro herunterzureden, wird in 2016 geringer sein angesichts des in 2015 wahrgenommenen Versagens seiner moderaten Versprechen”, heißt es weiter.Schließlich spreche für eine Euro-Aufwertung auch die Erwartung, dass die seit Frühjahr 2013 anhaltende Dollar-Rally zu Ende geht. Grund dafür sei, so die Devisenexperten der Bank, dass die anstehenden Zinserhöhungen der Federal Reserve weitgehend in die Kurse eingepreist seien. Dementsprechend habe auch der Yen Aufwertungspotenzial zum Dollar. Zum Jahresende erwartet HSBC 115 Yen je Dollar.