AKTIEN

Ifo-Geschäftsklima belastet den Dax

Leitindex fällt 0,7 Prozent - EDF und Deutsche Bank schwach - Ströer fester nach Einbruch in der Vorwoche

Ifo-Geschäftsklima belastet den Dax

dm Frankfurt – Zu Wochenbeginn haben die Gewinnmitnahmen am Aktienmarkt angehalten. Im Vorfeld der Leitzinsentscheidungen in Japan und in den Vereinigten Staaten hielten sich die Investoren zurück. Der Dax gab am Montag bis zum Handelsschluss um 0,8 % auf 10 294 Zähler ab, und der Euro Stoxx 50 glitt 0,7 % auf 3118 Zähler zurück.Keine Unterstützung kam vom Ifo-Geschäftsklimaindex, der im April von 106,7 auf 106,6 Punkte zurückging. Die Konsensschätzung war von 107 Punkten ausgegangen. Die Unternehmen hätten sich etwas optimistischer hinsichtlich des weiteren Konjunkturverlaufs gezeigt, schrieb die VP Bank in einer Einschätzung. Bedauerlich sei, dass es aber noch Stolpersteine gebe, wie etwa der Austritt Großbritanniens aus der EU oder die Folgen aus dem sich ausweitenden Abgasskandal, so das Institut.Europaweit standen die Aktien von Energie- und Rohstoffgesellschaften unter Abgabedruck. EDF sackten 11,1 % auf 10,89 Euro ab, der angeschlagene französische Versorger muss eine Kapitalerhöhung durchführen. Auch Philips büßten 4,3 % auf 24,08 Euro ein. Die am Montag vorgelegten Quartalszahlen hatten zwar die Erwartungen erfüllt, aber der Plan, das Lichtgeschäft an die Börse zu bringen und nicht zu verkaufen, kam nicht gut an.Zu den größten Verlierern im Dax zählten die Papiere der Deutschen Bank, die 4,3 % auf 16,08 Euro verloren. Händler verwiesen auf Befürchtungen vor schlechten Zahlen. Am 28. April legt das Institut den Quartalsbericht vor und führt eine Telefonkonferenz für Investoren und Analysten durch. Das Münchner Landgericht hat zudem am Montag Co-Chef Jürgen Fitschen sowie seine Vorgängern Rolf Breuer und Josef Ackermann sowie zwei weitere ehemalige Top-Manager davon freigesprochen, vor Gericht gelogen zu haben.Volkswagen Vz. sanken 1,9 % auf 123,10 Euro. Die von den Familien Porsche und Piech kontrollierte Holding Porsche SE, Hauptaktionär des Wolfsburger Automobilbauers, will nun eine höhere Dividende ausschütten als angekündigt. Der Hauptversammlung werde eine Dividende von 1,004 Euro je Stamm- und von 1,01 Euro je Vorzugsaktie vorgeschlagen. Für 2014 hatte die Holding 2,01 Euro je Vorzugs- und 2,004 Euro je Stammaktie gezahlt. Die Vorzugsaktien fielen gestern 1,2 % auf 48,49 Euro. Volkswagen zahlt für 2015 zum Vergleich je Vorzugsaktie eine Dividende von 17 Cent (i.V. 4,86 Euro).Schwächer tendierten die Stahlaktien. Thyssen-Krupp verloren 3,9 % auf 20,83 Euro, und Salzgitter glitten 2 % auf 29,72 Euro zurück. Auf der Hannover Messe hatte Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, erklärt, 2016 werde zum “Schicksalsjahr der deutschen Stahlindustrie” wegen eines globalen Nachfrageeinbruchs und Überkapazitäten im Markt.Unter den Nebenwerten vermochten die unter einer Leerverkaufsattacke leidenden Ströer nach dem Einbruch in der Vorwoche am Montag 4,9 % auf 45,05 Euro gutzumachen. Morphosys gewannen 4,1 % auf 45,83 Euro.