Das neue Jahr verspricht weltweit ein bedeutendes Jahr für Wahlen zu werden, meinen die Experten des Vermögensverwalters Jupiter Asset Management. In Taiwan werde im Januar gewählt, in Indien im April/Mai. Auch in den USA und wahrscheinlich im Vereinigten Königreich werde es später im Jahr zu Wahlen kommen. Indien sei bekanntlich mit mehr als 900 Millionen registrierten Wählern die größte Demokratie der Welt, und die Wahl in Indien finde zu einem interessanten Zeitpunkt statt. Narendra Modi ist seit 2014 Präsident und seine nationale Regierungspartei Bharatiya Janata Party – kurz BJP – hat die vorigen Parlamentswahlen mit 303 der 545 verfügbaren Abgeordneten deutlich gewonnen.

Vor den Wahlen in den Bundesstaaten Madhya Pradesh, Rajasthan, Chhattisgarh, Telangana und Mizoram im Dezember seien die Erwartungen der Meinungsforscher an die BJP gering gewesen, da diese Bundesstaaten in der Vergangenheit nie stark pro BJP gewesen seien. „Die Dinge haben sich allerdings geändert. Die BJP erzielte einen Hattrick an Siegen in Madhya Pradesh, Rajasthan und Chhattisgarh und konnte die Zahl ihrer Sitze in Telangana und Mizoram erhöhen. Wir glauben, dass diese Ergebnisse eine dritte Amtszeit Modis als Premierminister im Jahr 2024 sehr wahrscheinlich machen“, sagt Avinash Vazirani, Investment Manager für indische Aktien bei Jupiter AM.

Da die Regierung stark wachstumsorientiert sei, ist man bei Jupiter AM der Meinung, dass dies ein gutes Vorzeichen für weitere Reformen und eine mittelfristige Entwicklung ist. Die Reformen der vergangenen Amtszeit Modis seien ein grundlegender Faktor für Indiens jüngste starke Wirtschaftsleistung gewesen.

Während der Rest der Welt mit äußerst restriktiven finanziellen Bedingungen und anhaltender Inflation zu kämpfen hat, ist das indische BIP in den vier Quartalen bis zum dritten Quartal 2023 um 7% gewachsen. „Angetrieben wurde dies vom Wachstum des privaten Verbrauchs und der Investitionen, einer weltweit führenden digitalen öffentlichen Infrastruktur und einer Wirtschaft, die sich viel schneller formiert als erwartet.“

In vielerlei Hinsicht sei Indien die am weitesten fortgeschrittene digitale Wirtschaft der Welt, gestützt durch massive staatliche Investitionen in den öffentlichen „India Stack“. Dabei handele es sich um eine einzigartige Sammlung von Technologieebenen, die die Schnittstelle zwischen Regierung und Privatunternehmen beim Angebot technologiegestützter Produkte und Dienstleistungen unterstützen würden. Dazu gehöre die erfolgreiche Unified Payments Interface, eine digitale Echtzeit-Zahlungsplattform, die monatlich über 11,4 Milliarden Transaktionen ermögliche und mittlerweile 72% des indischen Zahlungsvolumens ausmache, nachdem es 2017 praktisch null war. 

Für Investoren in indische Aktien bedeute dies, dass es sich lohne, auf Unternehmen zu achten, die gut positioniert seien, um von diesen Trends zu profitieren – insbesondere vom Übergang des Kapitals von der informellen zur formellen Wirtschaft. Mit mehr als 400 Unternehmen, die über eine Marktkapitalisierung von mehr als 1 Mrd. Dollar verfügen, biete der indische Aktienmarkt ein breites Spektrum an Möglichkeiten, aus denen aktive Anleger auswählen können.