Invesco rät zu defensiver Allokation an den Märkten

Nach Meinung der Investmentexperten von Invesco drohen die jüngsten Turbulenzen im Bankensektor die ohnehin schwächelnden Volkswirtschaften noch mehr auszubremsen. Daher plädieren sie in ihrer Asset Allokation für eine defensivere Vermögensaufteilung.

Invesco rät zu defensiver Allokation an den Märkten

“Wir schätzen Cash als Diversifikator”

Invesco-Stratege Jackson rät zu defensiver Allokation an den Märkten

wrü Frankfurt

Nach Meinung der Investmentexperten von Invesco drohen die jüngsten Turbulenzen im Bankensektor die ohnehin schwächelnden Volkswirtschaften durch eine höhere Risikoaversion noch mehr auszubremsen. Daher plädieren sie in ihrer Asset Allokation für die kommenden zwölf Monate für eine defensivere Vermögensaufteilung. „Unsere Konjunkturzyklus-Analyse signalisiert, dass wir uns in einem Kontraktionsregime befinden, das durch die anhaltenden Probleme im Bankensektor verstärkt wird“, sagt Paul Jackson, Global Head of Asset Allocation Research bei Invesco. „Wir wissen nicht, ob es sich bei den jüngsten Bankenzusammenbrüchen um Einzelfälle handelt. Wir erkennen aber ein gemeinsames Thema – eine laxe Geldpolitik, die zum Eingehen von Risiken ermutigt hat, in Verbindung mit den unbeabsichtigten Folgen einer raschen Verschärfung der Finanzierungsbedingungen. Daher vermuten wir, dass dies noch nicht alles war.“

Jackson zufolge könnte dies ein Beispiel für eine Situation sein, in der sich die Finanzkonditionen trotz eines Rückgangs der Staatsanleiherenditen verschärfen. Das Entscheidungsumfeld für die Zentralbanken, die sowohl die Preis- als auch die Finanzstabilität im Blick haben müssen, sei komplexer geworden. Obwohl die Leitzinsen weiter gestiegen sind, meinen die Invesco-Strategen, dass wir uns dem Ende des Zinserhöhungszyklus nähern, vor allem in den USA.

Nachdem die Staatsanleiherenditen auf ein attraktives Niveau angestiegen waren, hätten Sorgen über die Lage im Bankensektor zuletzt wieder zu Umschichtungen in defensive Anlagewerte geführt. Dadurch seien die Renditen wieder gesunken. Im aktuellen Umfeld gibt Staatsanleihen den Vorzug gegenüber Aktien, doch sei Cash noch attraktiver. „Cash bietet jetzt ein so attraktives Ertragspotenzial wie schon lange nicht mehr und wird unserer Erwartung nach höhere risikobereinigte Renditen liefern als viele andere Anlageklassen“, so Jackson. „Darüber hinaus schätzen wir Cash insbesondere in unsicheren Zeiten als Diversifikator. Das gilt umso mehr, wenn Aktien und Anleihen positiv miteinander korreliert sind.“ Die Modelle des Invesco-Strategieteams signalisieren, dass Gold inzwischen teuer ist und die Investmentexperten bezweifeln, dass sich der Goldpreis auf einem deutlich höheren Niveau halten können wird.

Obwohl die Dividendenrenditen weltweit in letzter Zeit geringfügig gestiegen sind, rechnet Invesco mit rückläufigen Unternehmensgewinnen und sieht dafür in den USA auch bereits erste Hinweise. Den Prognosen der Strategen zufolge könnten andere risikoreiche Anlagen eine bessere Alternative zu Aktien darstellen. Auf regionaler Ebene bevorzugt Invesco weiterhin die Aktienmärkte der Schwellenländer, insbesondere China.

Paul Jackson