Investoren richten Blick auf die EZB
Von Wolf Brandes, FrankfurtAm Donnerstag der neuen Handelswoche steht die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) auf dem Programm. Viel Überraschendes ist nicht zu befürchten, da erwartet wird, dass die EZB nach allgemeiner Einschätzung an ihrem Paket der Lockerungsmaßnahmen festhalten wird. Aus dem Protokoll der vorigen Sitzung des EZB-Rates geht hervor, dass sich die Wirtschaft in den vergangenen Wochen schlechter entwickelt hat als von den Zentralbankern erwartet wurde.Der Termin ist jedoch insofern ein besonderes Ereignis, weil es die letzte EZB-Pressekonferenz unter der Leitung des derzeitigen Präsidenten Mario Draghi ist. Am 1. November tritt seine Nachfolgerin Christine Lagarde ihr Amt an.Aber nicht nur im Euroraum gibt es Zinsentscheidungen in der neuen Woche. Am Donnerstag veröffentlichen drei weitere Notenbanken ihre geldpolitischen Beschlüsse: Die schwedische Riksbank, die norwegische Norges Bank und die türkische Zentralbank. Der aktuelle schwedische Zinssatz der Riksbank beträgt -0,25 %, und der aktuelle norwegische Leitzins liegt bei 1,5 %. Die Analysten der Commerzbank erwarten auch in diesen beiden Fällen nicht, dass sich an den Leitzinsen etwas ändert. Spannender könnte es in der Türkei werden, hier beträgt der Leitzinssatz derzeit 16,5 %. Vor drei Monaten war der Zinssatz von 24 % wieder herabsetzt worden, nachdem er 2018 deutlich in die Höhe geschnellt war.Für den Euroraum wird angesichts der eher schwachen Konjunkturentwicklung erwartet, dass die Renditen an den Bondmärkten in den kommenden Tagen tendenziell rückläufig sein werden. In der gerade abgelaufenen Woche hat sich die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe zwischen -0,48 % und -0,35 % bewegt, mit einer leichten Tendenz nach oben. Geschäftsklima im Blick Und am kommenden Freitag richtet sich die Aufmerksamkeit auf den heimischen GfK-Konsumklimaindex für November und auf den Ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland. Das Ifo-Geschäftsklima hatte sich im September leicht erholt.Auf dem Programm steht am Donnerstag der neuen Woche zudem der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland. Erwartet wird im Oktober ein leichter Anstieg von 45,7 auf 46 Punkte. In den USA kommen die Zahlen für den Auftragseingang langlebiger Güter. Hier stellen Volkswirte für September im Schnitt einen Rückgang um 0,8 % in Aussicht.