Investoren sollten auf Asien-Bonds achten
kjo Frankfurt
Asiatische Unternehmensanleihen können von der wirtschaftlichen Erholung in Asien profitieren. Aber Vorsicht ist nach wie vor geboten, meinen die Asian-Fixed-Income-Spezialisten von Nikko Asset Management (AM). Getrieben von der wirtschaftlichen Erholung, Fortschritten bei den Impfkampagnen und der Unterstützung durch Fiskal- und Geldpolitik dürften sich die Renditeaufschläge für asiatische Unternehmensanleihen weiter moderat einengen. Die Fundamentaldaten von Unternehmensanleihen dürften robust bleiben, die Gewinndynamik dürfte in der ersten Jahreshälfte 2021 zunehmen.
Viele der verbesserten Daten seien jedoch bereits eingepreist. Eine weitere Verengung der Spreads dürfte langsamer vonstattengehen als bisher, meinen die Kapitalanlageexperten. Häufigere Marktrücksetzer seien nun wahrscheinlich. Obwohl das makroökonomische Umfeld weiterhin günstig sei und bestimmte länderspezifische Abwärtsrisiken nachgelassen hätten, sei weiterhin eine gewisse Vorsicht geboten.
Das Reflationsthema scheine vorerst abgeklungen zu sein, könnte aber angesichts der in den kommenden Monaten erwarteten globalen Wachstums- und Inflationsdaten wieder aufleben. Ein starker und schneller Anstieg der Renditen von US-Staatsanleihen könnte den Druck auf viele Risikoanlagen – und auf die Credit Spreads – wieder erhöhen, so die Einschätzung bei Nikko AM.
Begrenzte Ansteckung
Darüber hinaus bleibe das Risiko erhöht, dass sich die Beziehungen zwischen den USA und China nicht stabilisieren. Unsicherheiten in Bezug auf Offshore-Anleihen, die von einem chinesischen staatlichen Nicht-Banken-Finanzinstitut ausgegeben wurden, bestünden weiterhin. Die Ansteckung anderer Teile der asiatischen Kreditmärkte sei bisher begrenzt gewesen. Andere China-Credits, sowohl Unternehmens- als auch Quasi-Staatsanleihen, hätten sich ebenfalls weitgehend erholt, obwohl das endgültige Ergebnis für solche Emittenten noch Auswirkungen haben könnte. „Unterdessen scheinen die Infektionsfälle in Indien den Höchststand überwunden zu haben“, meinen die Experten. Hier bestehe die Hoffnung, dass der wirtschaftliche Schaden lokaler Lockdowns weniger schwerwiegend sein werde als im vergangenen Jahr, so die weitere Einschätzung.
