Investoren verkaufen Europas Aktien
kjo Frankfurt – In der Hoffnung auf noch lange sprudelndes billiges Zentralbankgeld sind die Anleger zum Wochenauftakt zunächst in Europas Aktien eingestiegen. Marktakteure verwiesen in diesem Zusammenhang vor allem auf die jüngsten Äußerungen des US-Notenbankchefs Jerome Powell. Er hatte vorige Woche ein längeres Festhalten an der Ultraniedrigzinspolitik in Aussicht gestellt. Das war nach Ansicht von Analysten ganz nach dem Geschmack der Märkte, denn das billige Zentralbankgeld hat die Aktienmärkte nun schon seit Jahren immer weiter vorangetrieben.Mit der Eröffnung der US-Märkte kam es auch in Europa zu Gewinnmitnahmen, wodurch der Markt ins Minus abtauchte. Der Dax beendete den Handel bei 12 945 Zählern mit einem Abschlag von 0,7 %. Der Euro Stoxx 50 Index verlor 1,3 % auf 3 273 Punkte. Die europäischen Aktienmärkte schafften allerdings den fünften Monat mit Kursgewinnen in Folge. Unterstützung erhielten die europäischen Aktienmärkte im Tagesgeschäft außerdem von ermutigenden Konjunktursignalen aus China. Zwar ging das Stimmungsbarometer der Einkaufsmanager aus der Industrie wegen der jüngsten Überschwemmungen in Teilen des Landes leicht zurück. Der Index für den Dienstleistungssektor legte aber zu. Dies deutet nach Ansicht von Volkswirten darauf hin, dass der Aufschwung in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft Fahrt aufnehmen wird. Etwas Gegenwind bekamen die Märkte auch durch den stärkeren Euro, der um 0,3 % auf 1,1943 Dollar zulegte. Zudem blickten Investoren wieder etwas nervöser auf die steigenden Corona-Infektionszahlen in Europa.Am Anleihemarkt ging es ruhig zu, denn in London war gestern Feiertag. Gespannt warten die Bondanleger auf den Auftritt des Bundes mit seiner ersten grünen Bundesanleihe. Am Markt wird es durchaus für möglich gehalten, dass der Green Bond Deutschlands noch in dieser Woche kommt und bereits heute das Bankensyndikat mandatiert wird.