IPO-Markt belebt sich deutlich

Volumen steigt im dritten Quartal um 57 Prozent - Anleiheprimärmarkt auf Rekordkurs

IPO-Markt belebt sich deutlich

Der globale IPO-Markt hat sich im dritten Quartal deutlich belebt. Die Erlöse erhöhten sich im Vorjahresvergleich um 57 %. Am Anleiheprimärmarkt, der gegen Ende des Quartals die Schwelle von 5 Bill. Dollar erreichte, bahnt sich ein Jahresrekord an.ck Frankfurt – Nach einem schwachen ersten Halbjahr und einer mäßigen Entwicklung auch im Juli ist es ab August am weltweiten Aktienprimärmarkt zu einer deutlichen Belebung gekommen. Nach Angaben des Datenanbieters Dealogic erreichte das Volumen im August mit einer Steigerung um 64 % auf 60,4 Mrd. Dollar das höchste jemals im Sommermonat erzielte Niveau. Im gesamten Quartal stieg das Volumen om Vorjahresvergleich um 21,5 % auf 178,3 Mrd. Dollar. Die Zahl der Transaktionen stieg auf 1 217 nach 1 077 im Vorjahr. Aufgrund des schwachen ersten Halbjahres bewegte sich das Volumen nach neun Monaten jedoch auf dem tiefsten Niveau seit dem Jahr 2012 (482,5 Mrd. Dollar).Besonders stark fiel im dritten Quartal die Belebung am IPO-Markt aus. Das Volumen erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 57 % auf 32,6 Mrd. Dollar. Die Zahl der Börsengänge stieg von 206 auf 237. Der Volumenanstieg war vor allem dem IPO der Postal Savings Bank of China zu verdanken, die in Hongkong 7,4 Mrd. Dollar aufnahm. Zweitgrößtes IPO war die Einführung des dänischen Zahlungsabwicklers Nets, mit rund 2,4 Mrd. Dollar der bislang größte Börsengang des skandinavischen Landes.Die Postal Savings Bank of China sorgte dafür, dass die Hongkonger Börse mit insgesamt 14,8 Mrd. Dollar erstmals seit dem Jahr 2009 wieder der führende IPO-Platz war. Nach Zahl der Transaktionen war die Schanghaier Börse vorn. Dort wurden über 58 IPOs 8,3 Mrd. Dollar erlöst. Erst an dritte Stelle folgt die New Yorker Nyse mit 6,5 Mrd. Dollar und 19 IPOs. Nach neun Monaten ist das globale IPO-Volumen mit 80,9 Mrd. Dollar noch um 23 % hinter dem gleichen Vorjahreszeitraum zurückgeblieben. China in FührungRegional betrachtet führten chinesische Emittenten nach neun Monaten den gesamten Aktienprimärmarkt mit einem rekordhohen Volumen von 154,9 Mrd. Dollar an. Dahinter folgten die USA mit 135 Mrd. Dollar. Das Volumen Europas belief sich auf 114,5 Mrd. Dollar. Der aktivste Sektor ist bislang die Immobilienbranche mit 63 Mrd. Dollar.Marktführer unter den Konsortialbanken war in den ersten neun Monaten weiterhin J.P. Morgan. Das US-Haus führte sowohl nach betreutem Volumen (41,4 Mrd. Dollar, Marktanteil von 8,2 %) als auch nach Konsortialerlösen (779 Mill. Dollar, Anteil von 8 %). Die Deutsche Bank fiel nach Konsortialerlösen im Vergleich zum Vorjahr mit 343 Mill. Dollar vom sechsten auf den siebten Rang zurück. Nach betreutem Volumen lag sie mit 13,4 Mrd. Dollar auf dem sechsten Rang.In deutlich besserer Form als der Aktienmarkt präsentiert sich in diesem Jahr der Anleiheprimärmarkt. Am 22. September wurde bereits die Schwelle von 5 Bill. Dollar überschritten, so dass nun gute Aussichten bestehen, dass der bisherige Gesamtjahresrekord von 2006 von 6,62 Bill. Dollar übertroffen wird. Sehr gut entwickelte sich der Investment-Grade-Unternehmensanleihemarkt. Das Volumen stieg im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum von 1,41 auf 1,54 Dollar. Treibende Kräfte waren die lockere Geldpolitik und der M & A-Boom. So erreichten Unternehmensanleihen der EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) mit 354,4 Mrd. Dollar das höchste Niveau seit dem Jahr 2014 (355 Mrd. Dollar), gestützt von den Wertpapierkäufen der Europäischen Zentralbank und der Bank of England. Die Emissionen der Region mit M & A-Zusammenhang stiegen aufgrund der Großemissionen von Anheuser-Busch InBev auf ein Rekordniveau von 103,7 Mrd. Dollar. Auch auf weltweiter Ebene war das M & A-bezogene Emissionsvolumen mit 256,8 Mrd. Dollar rekordhoch. Ein ganz anderes Bild bot das Hochzinsanleihensegment. Das Volumen in den ersten neun Monaten mit 257,6 Mrd. Dollar um 20 % niedriger; der zweite Rückgang in Folge.In den USA erhöhte sich in den ersten neun Monaten zwar die Zahl der Transaktionen (8 053 nach 6 399). Das Volumen trat jedoch mit 2,38 nach 2,39 Bill. Dollar auf der Stelle. Die Investment-Grade-Unternehmensanleihen werden allerdings mit bislang 1,07 Bill. Dollar voraussichtlich den bisherigen Jahresrekord von 2005 (1,31 Bill. Dollar) übertreffen. In der EMEA-Region stieg das Anleiheprimärmarktvolumen um 5 % auf 1,54 Bill. Dollar. Einen Rekord stellte die Asien-Pazifik-Region ohne Japan auf. Das Volumen belief sich auf 1,02 Bill. Dollar; 65 % davon entfielen auf chinesische Emittenten. Das weltweite auf die chinesische Währung Renminbi lautende Volumen stellte mit umgerechnet 593,8 Mrd. Dollar, was einem Anstieg im Vorjahresvergleich von 34 % entsprach, einen Rekord auf.Auch am Anleihemarkt führte J.P. Morgan die Ranglisten an. Das US-Haus erzielte mit einem betreuten Volumen von 334,8 Mrd. Dollar einen Marktanteil von 6,7 %. Sein Anteil an den Konsortialerlösen lag mit 1,1 Mrd. Dollar bei 6,9 %. Die Deutsche Bank landete sowohl nach betreutem Volumen als auch nach Erlösen mit 851 Mrd. bzw. 667 Mill. Dollar jeweils auf dem siebten Platz.