IPO-Markt legt 2017 kräftig zu

Anleihemärkte werden weniger stark beansprucht - High-Yielder machen deutlich an Boden gut

IPO-Markt legt 2017 kräftig zu

Die Aktienmärkte werden in diesem Jahr stärker beansprucht, wie an dem höheren IPO-Volumen abzulesen ist. Dagegen sinkt das Emissionsvolumen an den Anleihemärkten mit Ausnahme der High-Yielder, die ein kräftiges Plus verbuchen.kjo/ku Frankfurt – Das Volumen der Emissionen am internationalen Aktienprimärmarkt ist im bisherigen Jahresverlauf kräftig gestiegen, wie der US-Datendienstleister Dealogic mitteilte. Gemäß den jetzt vorgelegten Zahlen für die ersten neun Monate 2017 hat es weltweit an Initial Public Offerings (IPO) und Secondary Offerings ein Volumen von 594,6 Mrd. Dollar gegeben. Gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum betrug das Wachstum damit 10 %. Für den Anstieg sind nach Angaben von Dealogic vor allem die Börsengänge verantwortlich, deren Volumen um 45 % auf 122,6 Mrd. Dollar zulegte. Viele FolgeemissionenIn Europa ist das Volumen am Aktienprimärmarkt gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 52 % auf 180,4 Mrd. Euro geklettert. Es sei vor allem durch Folgeemissionen nach Börsengängen getrieben worden, die sich um 70 % auf 135,7 Mrd. Euro ausweiteten. Im Bereich der Follow-on-Transaktionen fiel besonders der Finanzsektor auf, in dem es einen Anstieg um 331 % auf 57,3 Mrd. Euro gab. Bei den IPO fand ein stattliches Wachstum von 34 % auf 28,8 Mrd. Dollar statt. Größter Börsengang in Europa war jener von Landis & Gyr Holding über 2,4 Mrd. Dollar. Es handelt sich dabei um das größte europäische Technologie-IPO seit dem Börsenstart von Worldpay im Oktober 2015. Erholung in den USAIn den USA hat sich das IPO-Volumen auf 33,3 Mrd. Dollar mehr als verdoppelt, ausgehend von den sehr schwachen 5,8 Mrd. Dollar des gleichen Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Transaktionen erhöhte sich von 80 auf 120. Im asiatisch-pazifischen Raum sank das Volumen an Börsengängen und Secondaries um 18 %. Dies ist vor allem auf einen Rückgang um 31 % am chinesischen Markt für A-Aktien zurückzuführen. Bei den IPO ergab sich in der Region jedoch ein leichter Anstieg um 5 % auf 50,6 Mrd. Dollar. In Indien übertrifft das Gesamtvolumen in den ersten neun Monaten mit 15,3 Mrd. Dollar bereits die Summe des gesamten Vorjahres von 10,1 Mrd. Dollar. Dort sollen bis Jahresende noch fünf größere Versicherer an die Börse kommen. In Japan steht indes der Verkauf eines weiteren Anteils an Japan Post Holdings im Volumen von 11,2 Mrd. Dollar an. AT & T liegt vornDie globalen Anleihemärkten wurden von den Emittenten in den ersten neun Monaten dieses Jahres dagegen weniger stark beansprucht. Das aufgenommene Kapitalvolumen betrug umgerechnet knapp über 5 Bill. Dollar, was einem Rückgang von 7 % im Jahresvergleich entsprach. Allerdings sah das Bild in den einzelnen Segmenten recht unterschiedlich aus.So erreichten die Emittenten aus dem Finanzbereich ein Volumen von 1,17 Bill. Dollar, das war der höchste Wert seit den ersten neun Monaten 2014 (1,16 Bill. Dollar). Bei den Unternehmensanleiheemissionen wurde ein Umfang von 1,8 Bill. Dollar realisiert. Das ist das zweithöchste Volumen in diesem Segment seit dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres, als Anleihen für 1,95 Bill. Dollar an den Markt gebracht wurden. Im US-Bereich wurde ein Emissionsvolumen von knapp 870 Mrd. Dollar registriert. Die größten Bonds im Dollar dieses Jahr kamen im dritten Quartal von den Adressen AT & T sowie BAT (vgl. Tabelle).Leichte Rückgänge gab es hingegen bei den europäischen Unternehmen, die Anleihen über umgerechnet gut 423 Mrd. Dollar bei den Anlegern platzierten. Der größte in Euro denominierte Bond-Deal wurde von Volkswagen im März an den Markt gebracht. Das Volumen lag bei insgesamt 8 Mrd. Euro. Im asiatisch-pazifischen Raum ging das Volumen spürbar zurück, und zwar um 25 % auf knapp 553 Mrd. Dollar. Laut Dealogic waren dafür in erster Linie die chinesischen Emittenten ausschlaggebend, bei denen ein Emissionsminus von 43 % auf knapp 312 Mrd. Dollar zu registrieren war.Das globale High-Yield-Volumen zog deutlich an. Es gab Hochzinspapiere für 356 Mrd. Dollar, was einem Anstieg im Vorjahresvergleich von 32 % entsprach. Allerdings war das Volumen des Vorjahreszeitraumes auch das geringste Volumen seit fünf Jahren. Im US-Bereich kamen High-Yielder für rund 187 Mrd. Dollar (+ 3 %) auf den Markt. Bei den europäischen Pendants waren es Hochzinstitel für umgerechnet 74 Mrd. Dollar (+ 3,8 %).