Irland punktet mit Zehnjahresbond
kjo Frankfurt – Irlands Rückkehr an die Märkte ist ein gutes Stück vorangekommen. Die Iren brachten zur Wochenmitte ihren ersten zehnjährigen Benchmark-Bond seit dem Jahre 2010. Im November des Jahres 2010 war es zum Bail-out gekommen. Teilnehmern zufolge verlief der Deal, der via Syndikat an den Markt kam, sehr gut. Es gab eine rege Investorenresonanz.Die irischen Schuldenmanager hatten lediglich einen syndizierten zehnjährigen Bond angekündigt, aber keine weiteren Details angegeben. In mit dem Deal vertrauten Kreisen hieß es allerdings, dass vor dem Deal ein Volumen von 2 bis 3 Mrd. Euro im Gespräch gewesen sein soll. Die Transaktion verlief nach Aussagen teilnehmender Banken sehr gut. Die ersten Spread-Überlegungen, die dem Markt für den im März 2023 fälligen Titel kommuniziert wurden, gingen in die Richtung des “Bereiches von 250 Basispunkten”. Die Guidance lautete später bereits auf engere Spreads, was gemeinhin als ein Zeichen guter Nachfrage gewertet wird. Vermarktet wurde dann mit einer Spread-Vorgabe von “im Bereich von 245 BP”. Diese Spread-Guidance reflektierte zu jenem Zeitpunkt eine Neuemissionsprämie. Denn bei einer Interpolation der Laufzeitenkurve zwischen den im Oktober 2020 fälligen Staatstiteln und den im März 2025 auslaufenden Anleihen der Iren errechnete sich für den neuen zehnjährigen Bond des Landes ein Fair Value von 240 BP, womit der zwischenzeitliche Vermarktungsspread von 245 BP eine Prämie von 5 BP beinhaltete.Aber die Iren waren in der Lage, den Spread noch ein wenig weiter einzuengen. Letzten Endes ging der Bond zum Spread von 240 BP an die Anleger und damit zum vorab aus der Kurve errechneten Fair Value. Das Orderbuch soll schlussendlich ein Volumen von mehr als 12 Mrd. Euro erreicht haben. Die Iren entschieden sich schließlich für ein Bondvolumen von 5 Mrd. Euro. Die Häuser Barclays, Danske Bank, Davy, Goldman Sachs, HSBC und Nomura waren als Lead Manager für den Bail-out-Staat tätig. Nicht der erste AuftrittEs war nicht der erste Auftritt der Iren mit Schuldtiteln seit dem Bail-out. Im vergangenen Jahr waren die Iren bereits erfolgreich am Geldmarkt tätig und punkteten zudem mit Tauschoperationen von Bonds. Im Januar dieses Jahres stockten sie eine Anleihe auf, und zwar ebenfalls via Syndikat. Mit dem gestrigen zehnjährigen Bond stießen sie nun auch die Tür am langen Marktende auf. Irland hatte immer wieder bekräftigt, schrittweise an die Märkte zurückkehren zu wollen. Die Konsolidierungsmaßnahmen des Landes wurden auch an den Märkten honoriert, denn die Renditen zeigten in den vergangenen Wochen und Monaten deutliche Rückgänge. Der bisherige zehnjährige Benchmark-Bond (Fälligkeit 2020) rentierte gestern im späten Handel mit 3,67 %. Im Anfangsgeschäft war es noch eine Rendite von 3,74 %.Nicht so gut lief es dagegen gestern für Italien. Wie tags zuvor schon am Geldmarkt durften die Schuldenmanager des Landes auch bei den gestern versteigerten Bonds tiefer in die Tasche greifen als bei den vorigen Auktionen. 5 bis 7,25 Mrd. Euro sollten über insgesamt vier Anleihen hereingeholt werden. Mit einem Volumen von 6,993 Mrd. Euro landeten sie knapp unter dem Maximalwert. Bei dem dreijährigen Papier zahlten sie 2,48 % und damit den höchsten Satz seit Dezember 2012. Bei der Auktion Mitte Februar waren es noch 2,30 %. Hierüber kamen 3,323 Mrd. Euro zusammen. Angekündigt war eine Bandbreite von 2,5 bis 3,5 Mrd. Euro.Der 15-jährige Bond, der erst im Januar dieses Jahres via Syndikat an den Markt gekommen war, ging zu einer Rendite von 4,90 % an die Investoren. Im Januar waren es noch 4,81 %. Hierüber wurde mit 2 Mrd. Euro das in Aussicht gestellte Maximalvolumen aufgenommen. Des Weiteren gab es noch zwei Floater.