Irland will zurück an den Kapitalmarkt
kjo Frankfurt – Irland will nach mehr als eineinhalb Jahren wieder an den Kapitalmarkt. Der erste Auftritt des Landes ist für den morgigen Donnerstag vorgesehen, und zwar am Geldmarkt, d. h. mit kurzlaufenden Papieren (T-Bills). Erstmals seit September 2010 sollen T-Bills versteigert werden. Bei der Laufzeit fiel die Wahl der Iren auf die dreimonatige Fälligkeit. Die nationale Schuldenagentur NTMA (National Treasury Management Agency) will ein Volumen von 500 Mill. Euro bei der Versteigerung einsammeln.Diese Auktion ist die erste Versteigerung der Iren, seitdem das Land im Herbst 2010 unter den Rettungsschirm flüchtete. Seit dieser Zeit wird der Staat mit Mitteln seitens des Rettungsfonds EFSF (European Financial Stability Facility) versorgt. An den Kapitalmarkt, d. h. in das Emissionsgeschäft mit länger laufenden Anleihen, will Irland aber erst im kommenden Jahr zurückkehren.Belgien trat gestern am Geldmarkt auf. Insgesamt lieferte die Auktion von zwei Papieren ein gemischtes Bild ab. Belgien schaffte es nicht, das Maximalvolumen bei der Auktion lockerzumachen. Bei einem Titel zog die Rendite leicht an, bei dem zweiten Titel ging der Satz leicht zurück. Eingesammelt wurden insgesamt 3,084 Mrd. Euro. Damit landeten die Schuldenmanager des Landes knapp über dem in Aussicht gestellten Minimalwert, denn angekündigt war eine Spanne von 3 bis 3,5 Mrd. Euro. Bei dem Dreimonatspapier stieg die Rendite leicht auf 0,211 % nach 0,196 % bei der vorangegangenen Auktion im Juni. Bei den in sechs Monaten fälligen T-Bills ging die Rendite von 0,266 % bei der Versteigerung am 5. Juni auf nunmehr 0,226 % zurück.Sicherheit steht bei den Investoren nach wie vor hoch im Kurs. Das war bei der Bondauktion der Niederlande abzulesen. Die erste Vermarktung war bereits am Montag gestartet. Die ersten Spread-Indikationen für das fünfjährige Papier (Fälligkeit Januar 2018) wurden mit 60 bis 64 Basispunkten (BP) über den entsprechenden Bundestiteln, die ebenfalls im Januar 2018 auslaufen, kommuniziert. Minimum von 4 Mrd. EuroIn die offizielle Vermarktung bei den Investoren ging die Anleihe dann mit einer Spread-Vorgabe von 60 bis 61 BP. Zum Schluss wurde das Papier zu einem Spread von 60 BP abgesetzt. Nachfrage gab es offenkundig genug. Es wurde von einem Orderbuchvolumen von 13,8 Mrd. Euro berichtet. Davon sollen Orders im Umfang von 13,5 Mrd. Euro bei der finalen Spread-Vorgabe angesiedelt gewesen sei. Die Niederländer wollten über den Bond wenigstens 4 Mrd. Euro lockermachen. Der Titel wurde gut 6 Mrd. Euro schwer. 75 % des Bonds gingen an Real-Money-Investoren, wozu etwa Versicherungen oder Pensionsfonds gerechnet werden.