Ist die Krise etwa vorbei?
Da befürchtet so mancher, dass Zypern die gesamte Eurozone durcheinanderwirbeln könnte. Selbst ein Run auf die Banken ist Anfang dieser Woche ins Spiel gebracht worden. Und wenn es zu jenem nicht kommen sollte, dann bestünde doch zumindest die große Gefahr, dass die anderen finanzschwachen Staaten der Eurozone die Tiefausläufer Zyperns an den Primärmärkten für Schuldpapiere zu spüren bekommen. Denn die Investoren müssten ja schließlich mit erhöhter Vorsicht agieren. Und dann passiert das: Spanien tritt als erstes Land nach den neuen Turbulenzen in Zypern an den Märkten auf und verkauft dreimonatige Geldmarktpapiere zu einer Rendite von gerade einmal 0,285 %. Das ist laut Analysten der niedrigste Stand seit 1991 – richtig gelesen: Peseta-Zeiten. Ist die Krise vorbei? Mitnichten! Aber die Investoren handeln ganz offenkundig nach der Devise: Was soll schon passieren mit Sicht auf drei Monate. In drei Monaten wird Spanien wohl kaum von der Bildfläche verschwinden. Das lässt Investoren zugreifen und führt infolgedessen zu diesen exorbitant niedrigen Sätzen. kjo