Italgas erlebt mäßiges Comeback an der Börse
tkb Mailand – Der größte italienische und drittgrößte europäische Gasnetzbetreibers, Italgas, hat am Montag ein mäßiges Börsen-Comeback erlebt. 13 Jahre nachdem die damalige Italgas-Mutter, der Erdöl-Multi Eni, den Gasnetzbetreiber von der Börsenliste gestrichen hatte, kehrte die Italgas-Aktie mit einem Eröffnungskurs von 4,062 Euro auf das Parkett zurück. Im Verlauf gab sie bis auf 3,91 nach und schloss mit 3,97 Euro um 0,7 % unter dem Ausgabekurs. Die Aktie profitierte damit nicht von der allgemein guten Stimmung: Der FTSE-Mib-Index legte um 2,6 % zu. Italgas zählten zu den größten Verlierern des Tages.Ihre Marktkapitalisierung beträgt 3,2 Mrd. gegenüber ursprünglich erwarteten 3,5 bis 4 Mrd. Euro. Die Italgas-Muttergesellschaft Snam wird künftig nur noch 13,5 % der Anteile halten, weitere 26 % werden an Töchter der halbstaatlichen Cassa depositi e prestiti übertragen. Laut Italgas-Chef Paolo Gallo wird die Aktie künftig eine Dividendenrendite von gut 5 % aufweisen – ähnlich wie die Aktie der ehemaligen Muttergesellschaft Snam. Deren Aktionäre haben eine Italgas-Aktie für fünf Snam-Anteile erhalten. Snam kündigte gestern einen Aktienrückkauf an.Gallo kündigte an, dass die Dividende 2017 und 2018 um je 2 bis 3 % von 20 Cent pro Aktie für 2016 zunehmen werde. Ab 2019 sei eine kräftigere Dividendensteigerung zu erwarten. Italiens Gasnetzsektor ist stark fragmentiert und soll in den nächsten Jahren rationalisiert werden. Italgas will ihren Inlandsmarktanteil von derzeit 30 % auf 40 % im Jahr 2020 erhöhen. Das Unternehmen will auch bei den in naher Zukunft angekündigten Ausschreibungen für den Betrieb von lokalen Gasnetzen mitmachen. Im laufenden Jahr werden noch entsprechende Ausschreibungen in Turin und Venedig erwartet. Bis 2018 sollen 2 Mrd. Euro investiert werden, davon entfallen 40 % auf die “digitale” Erneuerung von Gaszählern. Italgas hat 2015 bei einem Umsatz von 1,1 Mrd. Euro ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 742 Mill. Euro erwirtschaftet.