EUROPÄISCHER BONDMARKT

Italien besteht Test am Bondmarkt

Renditen sinken, aber nicht so stark wie am Geldmarkt - Siemens tritt in Euro und Pfund auf

Italien besteht Test am Bondmarkt

kjo Frankfurt – Nach den Auftritten am Geldmarkt an den beiden Vortagen ist Italien gestern erstmals seit einem Monat wieder mit Anleihen beim europäischen Kreditpublikum vorstellig geworden. Das galt als Test des Investorenappetits auf Schuldpapiere der Eurozonen-Peripherieländer, deren Laufzeiten deutlicher über die Geldmarktfälligkeiten hinausgehen. Italien bestand den Test, denn die Papiere konnten in der Nähe des avisierten Maximalvolumens abgesetzt werden. Unter 6 ProzentZudem setzte sich die zuvor am Geldmarkt beobachtete Tendenz zu günstigeren Konditionen der Mittelbeschaffung fort. In Erwartung von Bondkäufen der Europäischen Zentralbank kamen auch bei den Anleihen die Renditen im Vergleich zu der vorangegangenen Auktion Ende Juli dieses Jahres zurück. Marktteilnehmer hielten allerdings auch fest, dass die Sätze nicht so deutlich zurückgingen, wie es zuvor bei den Geldmarkttiteln zu beobachten gewesen war. Bei längeren Laufzeiten sind die Investoren immer noch etwas zurückhaltender. Positiv wurde aber angemerkt, dass bei der zehnjährigen Laufzeit die Rendite noch etwas weiter unter die Marke von 6 % zurückfiel.Italien hatte insgesamt drei Bonds im Angebot, darunter die beiden am Markt stark beachteten Standardlaufzeiten von fünf und zehn Jahren. Für die drei Anleihen war ein Volumen in der Bandbreite von 5,25 bis zu 7,5 Mrd. Euro angekündigt. Schlussendlich landeten die italienischen Schuldenmanager bei einem Volumen von insgesamt 7,293 Mrd. Euro und damit fast am oberen Ende der in Aussicht gestellten Spanne.Das fünfjährige Papier, das im Juni 2017 ausläuft, ging zu einer Rendite von 4,73 % an die Investoren. Dies war der geringste Satz seit März dieses Jahres. Ende Juli zahlte Italien für diesen Bond noch eine Rendite von 5,29 %. Eingesammelt wurden hierüber 2,5 Mrd. Euro. Angekündigt war für diese Tranche ein Volumen von 1,75 bis 2,5 Mrd. Euro. Das Bid-to-Cover wurde mit 1,46 nach 1,34 bei der vorigen Auktion am 30. Juli angegeben.Die neue zehnjährige Laufzeit (Fälligkeit November 2022) konnte erneut unterhalb von 6 % abgesetzt werden, und zwar zu 5,82 %. Dies war ebenfalls der geringste Satz seit März dieses Jahres. Ende Juli war eine zehnjährige Laufzeit der Italiener (Fälligkeit September 2022) zuletzt unter den Hammer gekommen. Seinerzeit ging sie zu 5,96 % weg. Das Bondvolumen lag gestern bei 4 Mrd. Euro (angekündigte Spanne: 3 bis 4 Mrd. Euro). Das Bid-to-Cover lag den Angaben zufolge bei 1,42 nach 1,29 bei der Auktion im Juli.Des Weiteren verkauften die Italiener noch einen Floater mit Fälligkeit Juni 2017. Er ging zu einer Rendite von 5,337 % weg. Das Volumen lag bei 793 Mill. Euro (angekündigte Bandbreite: 0,5 bis 1 Mrd. Euro) und das Bid-to-Cover bei 2,42.Am Primärmarkt der Corporates trat Siemens auf, und zwar im Euro und im Pfund. In beiden Währungen wurden jeweils zwei Tranchen angeboten. Das zweijährige Euro-Papier über 400 Mill. Euro ging zu einem Spread von minus 10 Basispunkten (BP) an die Anleger. Vermarktet wurde es zuvor mit einem Spread von minus 5 BP, und die ersten Spread-Überlegungen lagen “im Bereich von 5 BP”. Der zweite Euro-Bond mit einer Laufzeit von 7,5 Jahren über 1 Mrd. Euro kam zum Spread von 20 BP (erste Spread-Indikationen: 20 bis 25 BP). Die Bücher sollen 1,5 bzw. 1,75 Mrd. Euro schwer gewesen sein. Leads waren hier Bank of America Merrill Lynch, Barclays, Deutsche Bank, Goldman Sachs und Société Générale.Im Pfund gab es eine 13-jährige Laufzeit über 350 Mill. Pfund zum Spread von 95 BP über Gilts und eine 30-jährige Anleihe über 650 Mill. Pfund zu 90 BP. Hier waren die Bücher bei 600 Mill. Pfund und 1 Mrd. Pfund schwer. Lead Manager waren Barclays, BNP Paribas, Deutsche Bank und UBS.