Italiens Bondrenditen sinken
kjo Frankfurt – Italien hat gestern ein solides Auktionsergebnis erzielt. Für das Land gestaltet sich die Refinanzierungslage bei den letzten Auktionen von Schuldpapieren in diesem Jahr offenkundig recht entspannt. Das war auch schon bei der dieswöchigen Geldmarktauktion des Landes zu konstatieren.Teilnehmer berichteten insgesamt von einer in den vergangenen Wochen deutlich verbesserten Stimmung für Anleihen und Geldmarkttitel aus der Eurozonenperipherie. Dazu hatte unter anderem die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, die Leitzinsen zu senken, beigetragen. Aber auch der Erfolg der italienischen Schuldenmanager mit dem Patriotenbond – einer mit Inflationsschutz ausgestatteten Anleihe, die Anfang des Monats an Retailanleger verkauft wurde – trug zu der guten Stimmung am Markt bei. Der Patriotenbond erreichte einen Rekordabsatz und entspannte damit die Funding-Situation des Landes. Auch das überzeugt Anleger, etwas stärker bei den italienischen Schuldpapieren zuzugreifen.Gestern ging Italien dann an das lange Kurvenende. Verkauft wurde die im März 2024 auslaufende Staatsanleihe. Italien zahlte noch eine Rendite von 4,01 %, um das Papier bei den Investoren zu platzieren. Dies war der geringste Satz in dieser Laufzeit seit April dieses Jahres. Bei der vorangegangenen Versteigerung dieser Fälligkeit Ende Oktober lag die Rendite noch etwas höher, und zwar bei 4,11 %. Die Schuldenmanager realisierten das geplante Maximalvolumen von 2,5 Mrd. Euro. Das Bid-to-Cover war den Angaben zufolge bei 1,53 und damit im Vergleich zur vorigen Auktion unverändert.Marktteilnehmer sprachen von einem soliden Auktionsergebnis. Unterstützt wurde die Auktion laut Akteuren auch durch den guten Funding-Fortschritt, den die Italiener bislang erreicht haben. Das Volumen der gestrigen Versteigerung war gering, denn die fünfjährigen Anleihen, die Italien normalerweise bei der Monatsendauktion ebenfalls offeriert, fielen weg. Das Land hatte in der vergangenen Woche im Dezember 2018 fällige Papiere versteigert. Die gestrige Auktion war laut Marktakteuren zudem die letzte Bond-Auktion, bei der das Settlement noch in diesem Jahr stattfindet. Die Anleiheversteigerung, die für Mitte Dezember vorgesehen war, haben die Schuldenmanager aufgrund des Funding-Fortschritts abgesetzt. Für die Ende Dezember zur Versteigerung anstehenden Anleihen findet das Settlement erst im Januar statt.Louis Dreyfus Commodities brachte eine siebenjährige Anleihe über 500 Mill. Euro zu einer Rendite von 4 % an den Markt. Erste preisliche Überlegungen gingen in die Richtung einer Rendite von “im Bereich von 4,25 %”. Anschließend wurde eine Rendite von um die 4,125 % ausgerufen. Die Bücher sollen rund 1,7 Mrd. Euro schwer gewesen sein.