Italiens Privatanleger erhalten hohe Zinsen für BTP Futura

Neue Staatsanleihe bietet Treuebonus

Italiens Privatanleger erhalten hohe Zinsen für BTP Futura

bl Mailand – Das italienische Finanzministerium hat die Konditionen für die neuartige zehnjährige Staatsanleihe BTP Futura bekannt gegeben, die ausschließlich privaten Kleinanlegern vorbehalten und steuerlich begünstigt ist. Die Bonds können zwischen Montag, 6. Juli, und Freitag, 10. Juli, erworben werden. Bei sehr großer Nachfrage kann die Frist verkürzt werden. Die Anleger erhalten in den ersten vier Jahren Zinsen von mindestens 1,15 %, zwischen dem fünften und siebten Jahr mindestens 1,30 % und in den letzten drei Jahren mindestens 1,45 %. Der definitive Zinssatz wird nach Beendigung der Zuteilung mitgeteilt.Der Bond hat eine Besonderheit in Form einer Treueprämie von 1 % bis 3 % des investierten Kapitals für die Anleger, die die Anleihe bis zum Ende der Laufzeit behalten. Die Höhe der Prämie richtet sich nach der Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts. Die Anleihe kann auch von ausländischen Interessenten erworben werden. Investoren wie BlackRock oder UBS beurteilen die Konditionen als günstig. Das Risiko für Investoren wird aufgrund der massiven und quasi bedingungslosen Unterstützung des Landes durch die Europäische Zentralbank als gering bezeichnet. Das zeigt sich auch daran, dass italienische Anleihen in den vorigen Monaten stets auf riesiges Interesse gestoßen sind.Italiens Regierung will die Mittel für die Finanzierung des wirtschaftlichen Aufbaus verwenden, insbesondere für das Gesundheitswesen sowie Hilfen für Unternehmen und Familien. Privatanleger des Landes werden angesichts des im internationalen Vergleich sehr hohen Privatvermögens der Italiener als bisher zu wenig genutzte Finanzierungsquelle gesehen. Ein nicht unbeträchtlicher Teil des Privatvermögens von fast 10 Bill. Euro liegt auf Kontokorrentkonten. Nach Schätzungen sind es 1,4 Bill. Euro. Während Privatanleger im Jahr 2000 noch 19,4 % der Schuldentitel des Landes hielten, waren es Ende März 2020 nur noch 3,1 %. Indirekt sind es mehr, weil Staatsanleihen auch indirekt im Rahmen etwa von Sparplänen gehalten werden.