ANLEIHEN

Italiens Zehnjahresrendite fällt auf Rekordtief

Staat bringt drei Anleihen über insgesamt 8 Mrd. Euro - Fünfjährige Papiere noch knapp über 1 Prozent

Italiens Zehnjahresrendite fällt auf Rekordtief

kjo Frankfurt – Für Italien gestaltet sich die Refinanzierungssituation über die Geld- und Anleihemärkte weiterhin ausgesprochen günstig. Denn Italien bucht die neuen Gelder derzeit nach wie vor zu rekordtiefen Sätzen ein. Gestern konnte dies beispielsweise am langen Ende der Kurve beobachtet werden.Die Schuldenmanager Italiens traten mit zwei festverzinslichen Bonds und einer variabel verzinslichen Anleihe am Markt auf. Der im August 2019 fällige Titel ging zu einer Rendite von 1,10 % an die Investoren. Damit bezahlte Italien 0,1 Prozentpunkte weniger als bei der vorangegangenen Auktion Ende Juli dieses Jahres. Über diesen Bond wurden gestern 2,5 Mrd. Euro aufgenommen. Das Bid-to-Cover war den Angaben zufolge bei 1,51. Bei dem zehnjährigen Papier (Fälligkeit Dezember 2024) fiel die Rendite auf 2,39 % zurück und lag damit auf Rekordtief. Vor einem Monat zahlten die Italiener in dieser Laufzeit noch 2,60 %. Über den Bond kamen gestern weitere 4 Mrd. Euro in die Staatskasse. Das Bid-to-Cover war den Angaben zufolge bei 1,26. Leichte Renditeanstiege wurden dagegen bei dem Floater mit Fälligkeit November 2019 verzeichnet. Er wurde zu einer Rendite von 1,16 % bei den Investoren platziert. Hierüber wurden 1,5 Mrd. Euro aufgenommen, so dass die Schuldenmanager beim Gesamtvolumen von 8 Mrd. Euro landeten. Das Gebots-/Deckungsverhältnis wurde mit 1,42 angegeben. EZB im BlickIm Verlauf des Handels zogen die Renditen der Bonds aus der Eurozonenperipherie aber an. Zur Begründung verwiesen Marktteilnehmer auf die Inflationsdaten aus Spanien. Die spanischen Verbraucherpreise fielen im August etwas weniger stark als erwartet zurück. Die Preise lagen 0,5 % niedriger als im Vorjahr. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Rückgang um 0,6 % gerechnet. Die Inflationsdaten wurden am Markt dahingehend interpretiert, dass ein unmittelbares Eingreifen der Europäischen Zentralbank (EZB) im Sinne von weiteren quantitativen Lockerungsschritten doch nicht ansteht. Schon am Vortag waren einige Akteure ein wenig zurückgerudert, nachdem sie zuvor vielfach ein zügiges Handeln der EZB angenommen hatten. Mit den Inflationsdaten aus Deutschland wurde das Bild wieder etwas relativiert. Im August war die Inflationsrate bei 0,8 % und damit genauso schwach wie im Vormonat. Die Zehnjahrespapiere aus Spanien lagen abends bei einer Rendite von 2,23 % nach 2,15 % am Vortag.