Japaner holen erneut Kapital aus dem Ausland zurück

Rentenmarkt weiter volatil - Nikkei 225 gibt nach

Japaner holen erneut Kapital aus dem Ausland zurück

gbe Frankfurt – Nippons Profiinvestoren haben in der Woche vom 26. Mai bis zum 1. Juni erneut in großem Stil Kapital repatriiert. Daten des japanischen Finanzministeriums zufolge holten die Anleger 1,309 Bill. Yen aus dem Ausland zurück. Der Betrag entspricht umgerechnet rund 10,1 Mrd. Euro.Damit haben die Japaner die dritte Woche in Folge Gelder zurück in ihre Heimat geholt, seit dem 12. Mai flossen insgesamt gut 3,477 Bill. Yen zurück. In der westlichen Welt hatten viele Investoren mit einer Geldflut aus Nippon gerechnet. Die ultralockere Geldpolitik, so die Erwartungen, würde die Japaner dazu bringen, ihre Renditen in anderen Ländern zu suchen. Etliche spekulative Adressen sollen sich daraufhin mit Eurobonds eingedeckt haben.”Die Frage ist nun: Geht die Wette der spekulativen Adressen auf, Peripherieanleihen an asiatische Investoren weiterzureichen?”, sagt Markus Steinbeis, Leiter des Fondsmanagements von Huber, Reuss & Kollegen. Die Daten des Finanzministeriums sprechen derzeit dagegen. Allerdings läuft das neue geldpolitische Programm der Bank of Japan (BoJ) auch erst seit Anfang April und steht somit noch ganz am Anfang. Starke SchwankungenAm Rentenmarkt sorgen die Eingriffe der Notenbank weiterhin für hohe Volatilität. Das scheint die Währungshüter zu beunruhigen. Nachdem sie jüngst verkündetet hatten, die Preisschwankungen durch verstärkte Anleihenkäufe ausgleichen zu wollen, ziehen sie nun Medienberichten zufolge weitere Maßnahmen in Betracht. Wie Bloomberg berichtet, könnte die BoJ den heimischen Banken statt einem künftig zwei Jahre lang Liquidität zur Verfügung stellen.Auch der Aktienmarkt steht weiterhin unter Druck. Am Donnerstag ging der Nikkei 225 mit einem Minus von knapp 0,9 % bei 12 904 Punkten aus dem Handel. Damit fiel der japanische Leitindex erstmals seit zwei Monaten wieder unter die Marke von 13 000 Zählern.