Kaffeepreis auf Talfahrt

Macquarie: Arabica nähert sich der 100-Cent-Marke

Kaffeepreis auf Talfahrt

gbe Frankfurt – Die Kaffeepreise stehen weiterhin unter Druck. Der Preis für Kaffee der Sorte Arabica zur Lieferung im Dezember lag gestern mit 1,069 Dollar je Pfund nur noch knapp über der wichtigen Marke von 100 Cent je Pfund – und die entspricht dem niedrigsten Niveau seit mehr als sieben Jahren.”Nach wie vor belastet die Aussicht auf eine rekordhohe Kaffee-Ernte in Brasilien, welche im kommenden Erntejahr ein Niveau von 60 Mill. Sack erreichen soll”, heißt es bei der Commerzbank. Zudem zeichne sich auch in Kolumbien eine deutlich bessere Ernte ab. “Seit Jahresbeginn beläuft sich das Erntevolumen auf 8,66 Mill. Sack, was einem Anstieg um 43 % gegenüber dem Vorjahr entspricht und das Niveau des gesamten Vorjahres bereits um knapp 1 Mill. Sack übertrifft”, so die Analysten des Hauses.Bei Macquarie wird ebenfalls mit einem weiteren Wertverfall gerechnet: “Wir glauben, dass die Preise weiter fallen, im zweiten Quartal 2014 bis in den Bereich von 90 Cent”, so die Rohstoffexperten der Bank. Seit dem Höhepunkt im September 2011 haben die Preise um zwei Drittel nachgegeben. Damals notierte Arabica bei rund 3 Dollar.Damit dürften inzwischen viele Produzenten kaum mehr kostendeckend arbeiten, heißt es übereinstimmend bei Commerzbank und Macquarie. Und das dürfte sich längerfristig in einer geringeren Pflege der Kaffeeplantagen niederschlagen – und damit mittelfristig das Kaffeeangebot einschränken. Zwar werde dies den Preisen kurzfristig kaum helfen. Für höhere Kurse müssten entweder Produzenten Angebot zurückhalten oder die Regierungen zu höheren Preisen Ware vom Markt nehmen.Mit Wetterrisiken rechnen die Kaffeeexperten derzeit nicht. “Die erste Unterstützungsmarke ist derzeit die brasilianische Frostperiode zwischen Mai und Juli”, heißt es bei Macquarie.