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Kämpfe in der Türkei schicken Lira auf Rekordtief

Australischer Dollar auf Erholungskurs

Kämpfe in der Türkei schicken Lira auf Rekordtief

sts Frankfurt – In Reaktion auf die Eskalation der Kämpfe zwischen Armee und kurdischen Rebellen in der Türkei ist die Lira am Montag abgesackt. Mit 3,0454 Lira mussten für einen Dollar so viel wie noch nie zuvor gezahlt werden. Der Euro stieg um 1 % auf 3,3955 Lira. Das Euro/Lira-Rekordhoch wurde am 24. August mit 3,4704 Lira erreicht.Die in der Türkei verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK hatte am Wochenende nach eigenen Angaben bei einem Überfall auf einen Militärkonvoi 15 Soldaten getötet. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan bestätigte den Angriff, nannte aber keine Opferzahlen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldete, griff die türkische Luftwaffe in der Zwischenzeit Stellungen der Rebellen an. Angesichts der für Anfang November geplanten vorgezogenen Neuwahlen machten die Kämpfe Investoren besonders nervös, sagten Marktteilnehmer. Erdogan zufolge laufen die Vorbereitungen für die Wahl aber wie geplant weiter.Die Lira steht schon seit Monaten am Markt unter Druck wegen des hohen Leistungsbilanzdefizits, das zuletzt nach IWF-Berechnungen rund 5 % der jährlichen Wirtschaftsleistung ausmachte. “Das politische Umfeld verschlechtert sich, was zu einem Anstieg der Unsicherheit führt”, stellen die beiden Analysten Gaelle Blanchard und Alain Bokobza von der Société Générale mit Blick auf die Türkei fest. Sie sehen deshalb die Lira hohen Risiken bei steigender Volatilität an den globalen Finanzmärkten ausgesetzt.Unterdessen reagierte der australische Dollar mit Kursgewinnen auf die in China offiziell verbreitete Zuversicht. Die auch “Aussie” genannte Währung verteuerte sich um 0,5 % bis auf 69,50 US-Cent, nachdem sie zuvor noch mit 68,93 US-Cent auf den tiefsten Stand seit 2009 gefallen war. Händler verwiesen auf Aussagen von Zentralbankpräsident Zhou Xiaochuan, wonach sich der lokale Aktienmarkt wie auch der Yuan stabilisierten. Wegen der starken Abhängigkeit der auf Rohstoffexporte basierenden australischen Volkswirtschaft von der chinesischen Konjunktur reagiert der Aussie meist sehr stark auf ökonomische Signale aus der Volksrepublik. Für einen Dollar wurden am Montag 6,3644 Yuan gezahlt. Die chinesischen Behörden stützen den Kurs zuletzt mit Interventionen kräftig.