Bondanleger gönnen sich Verschnaufpause
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Bondanleger gönnen
sich Verschnaufpause
De Guindos: Zinssenkungsdiskussionen sind verfrüht
kjo Frankfurt
Nach den jüngsten Renditerückgängen der Bundesanleihen haben die Bondanleger am Donnerstag eine Verschnaufpause eingelegt, wodurch die Renditen leicht angestiegen sind. Begünstigend wirkten hierbei auch Äußerungen aus den Reihen der Europäischen Zentralbank, die dahingehend lauteten, dass Zinssenkungen der europäischen Währungshüter und der Fed nicht auf kurze Sicht zu erwarten sind. Lag die zehnjährige Bundrendite zur Eröffnung noch bei 2,61%, ging es leicht nach oben bis auf 2,66%. Im späten europäischen Handel wurden dann 2,65% gesehen.
EZB-Vize Luis de Guindos lehnt Diskussionen über Zinssenkungen aufgrund immer noch unsicherer Inflationsaussichten ab. Die EZB müsse vielmehr umsichtig und vorsichtig sein, sagte der Stellvertreter von EZB-Chefin Lagarde in einem Interview. Denn in den nächsten Monaten gebe es einige Risiken für die Inflationsprognose. "Jede Diskussion über eine Senkung der Zinssätze ist eindeutig verfrüht", sagte de Guindos. Die EZB werde weiterhin von Sitzung zu Sitzung über die Zinsen entscheiden und dabei datenabhängig vorgehen. US-Währungshüter Patrick Harker hat der Idee baldiger Zinssenkungen ebenfalls eine Absage erteilt. Eine solche geldpolitische Lockerung sei kurzfristig nicht wahrscheinlich, sagte der Chef des Notenbankbezirks Philadelphia. Er verwies am Mittwoch auf die Orientierungslinie der US-Zentralbank für die Finanzmärkte. Demnach müssen die Zinssätze länger höher bleiben, damit die Inflationsrate nachhaltig sinken kann.
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