ck Luxemburg – Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Börse, Carsten Kengeter, hält die Kapitalmarktunion für die “zurzeit beste Lösung” zur Weiterentwicklung der Währungsunion. “Sie wäre eine Weiterentwicklung der europäischen Bankenunion”, sagte er am Montag auf dem von der Deutschen Bank Luxembourg und der Börsen-Zeitung veranstalteten 25. Luxemburger Finanzmarkt-Forum.”Im Kern strebt sie an, den EU-weiten Fluss der Kapitalströme durch einheitliche Regeln zu erleichtern und auf diese Weise die Kosten der Kapitalbeschaffung für die Realwirtschaft zu senken”, sagte Kengeter. “Sie könnte die Ungleichgewichte heilen, die durch die monetäre Union entstanden sind – und dadurch die Akzeptanz des gemeinsamen Währungsprojekts wieder erhöhen. Das hätte auch positive politische Rückwirkungen. Die Kapitalmarktunion könnte den Kredit der europäischen Politik wieder erhöhen und den vorschnellen Vereinfachern unter den Kritikern des europäischen Projekts den Wind aus den Segeln nehmen.”Es liege auf der Hand, dass ein intensiverer grenzüberschreitender Kapitalverkehr der europäischen Wirtschaft Vorteile bringen würde. Die großen staatlichen Altersvorsorgesysteme und die Versicherer suchten nach Möglichkeiten, ihre Gelder langfristig anzulegen. Auf der anderen Seite stünden europäische Länder vor der Aufgabe, ihre Infrastruktur auszubauen und zu modernisieren. Gebe es einen grenzüberschreitenden Kapitalverkehr, dann schone dies die Staatshaushalte. “Europaweit handelbare Anleihen für Infrastrukturmaßnahmen würden für einen effizienten und bedarfsgerechten Kapitalfluss sorgen”. Die neu verfügbaren Finanzierungen flössen dann dahin, wo mit ausreichender Transparenz geplant, gebaut und bewirtschaftet werde.”Der hier beschriebene Mechanismus würde dafür sorgen, dass Kapital und Investitionsvorhaben leichter zueinanderfinden als bisher – auch unabhängig von Bankenfinanzierung und mit langfristiger Perspektive. Zugleich würde er auch unsere Kapitalmärkte robuster machen und diversifizieren. Auch auf diesen Märkten wäre eine neue Art der Transparenz gegeben”, so Kengeter, der für eine weitere Vereinheitlichung der regulatorischen Bedingungen plädierte.