Klimawandel

Klimawandel wird für Investoren immer wichtiger

Der Klimawandel als einer der zentralen ESG-Faktoren (Environment, Social, Governance) wird für die Investoren immer wichtiger.

Klimawandel wird für Investoren immer wichtiger

ck Frankfurt

Der Klimawandel als einer der zentralen ESG-Faktoren (Environment, Social, Governance) wird für die Investoren immer wichtiger. Eine globale Umfrage von Robeco unter institutionellen und Whole­sale-Investoren mit einem verwalteten Vermögen von 23 Bill. Dollar zeigt, dass seine Bedeutung rasant zunimmt. War der Klimawandel vor zwei Jahren noch für 33% der Befragten von zentraler Bedeutung oder ein signifikanter Faktor für ihre Anlagepolitik, ist der Anteil auf derzeit 73% hochgeschnellt. 86% gaben an, dass es in zwei Jahren bei ihnen so weit sein wird. Nur 14% rechnen nicht damit, dass das Thema in zwei Jahren für sie von besonderer Relevanz sein wird. Vor zwei Jahren lag der Anteil noch bei 67%.

Nordamerika folgt auf Platz 2

Am weitesten fortgeschritten ist die Entwicklung in Europa. 68% der befragten europäischen Investoren haben eine formale Klimawandelpolitik implementiert, während es in Nordamerika und in der Asien-Pazifik-Region 43% beziehungsweise 36% sind. Allerdings holen diese Regionen auf. 26% beziehungsweise 27% der Befragten aus beiden Regionen haben vor, innerhalb der kommenden 12 bis 18 Monate eine Klimawandelpolitik zu implementieren. Der Anteil der Investoren, die sich ein Ziel von per netto null Kohlenstoffemissionen gesetzt haben, ist mit 17% noch relativ niedrig. Aber auch in dieser Hinsicht bahnt sich ein grundlegender Wandel an. Denn der Anteil wird im Laufe der kommenden drei bis fünf Jahre auf mehr als die Hälfte steigen, so dass die Desinvestments von kohlenstoffintensiven Assets in den nächsten fünf Jahren deutlich zunehmen werden.

Die Umfrage zeigt auch die Motive der Investoren auf. Auf der Anlageseite betrachten es 63% als ihre treuhänderische Pflicht gegenüber langfristig orientierten Investoren, in Sachen Klimawandel aktiv zu werden. 54% glauben, dass es in der Zukunft riskant sein wird, kohlenstoffintensive Assets zu halten. Darüber hinaus wollen die Investoren unter anderem negative Presse und Kampagnen gegen kohlenstoffintensive Aktivitäten vermeiden (58%). Jeweils zu 68% wird ferner auf Interessen externer und interner Stakeholder verwiesen. Erstere sind dabei als unter anderem Kunden, die Öffentlichkeit und Regulatoren definiert.

Die Investoren sehen sich auf dem Weg zur Reduktion von Kohlenstoffemissionen allerdings erheblichen Hindernissen ausgesetzt. 44% verweisen auf einen Mangel an Daten, Berichterstattung und Ratings, 40% auf den Zwang, interne Risiko- und Ertragsziele zu erfüllen, 39% auf einen Mangel interner Kapazitäten und Ressourcen, 38% auf eine Knappheit passender Low-Carbon-Investmentstrategien beziehungsweise entsprechender Produkte und 36% auf eine fehlende Nachfrage der Endinvestoren.