Konjunkturdaten rücken in den Fokus
Von Christopher Kalbhenn, FrankfurtWären nicht erneute Hoffnungen auf eine Einigung im Handelskonflikt zwischen den USA und China aufgekeimt, hätte der Dax, der sich seit Mitte August deutlich erholt hatte, in den zurückliegenden Handelstagen deutlicher nachgegeben, statt am Freitag bei 12 381 mit einem nur geringfügigen Wochenminus von 0,7 % zu schließen. Denn die Konjunkturdaten fielen recht unerfreulich aus. Vor allem der Markit-Einkaufsmanagerindex für den deutschen Industriesektor verunsicherte den Markt mit einem Rückgang im September um 2,1 Punkte auf 41,4 Zähler, womit die Rezessionsbefürchtungen geschürt wurden.In den kommenden Tagen wird eine Vielzahl wichtiger Indikatoren veröffentlicht, die Anhaltspunkte dafür liefern können, ob die Sorgen berechtigt sind. Werden die Konsenserwartungen zugrunde gelegt, erwartet der Markt kaum positive Impulse von den Daten. So geht der Bloomberg-Konsens für die wichtigste Veröffentlichung der Woche, den am Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktbericht vom September, von lediglich 140 000 per saldo neu geschaffenen Stellen aus. Zuvor wird am Mittwoch der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management für den verarbeitenden Sektor vom September bekannt gegeben. Hier geht der Konsens von einem Anstieg von 49,1 auf 50,4 Zähler aus. Damit würde der viel beachtete Indikator immerhin wieder über die Schwelle von 50 Punkten steigen, ab der zunehmende Aktivität signalisiert wird.Auch aus dem asiatischen Raum kommen wichtige Daten. Zum Wochenauftakt wird der chinesische Caixin-Einkaufsmanagerindex vom September veröffentlicht. Hier geht der Konsens davon aus, dass sich der Indikator mit 50,2 nach im Vormonat 50,4 Zählern über der Schwelle von 50 Punkten halten wird. Am Tag darauf informiert der Tankan-Bericht über die Stimmungslage der japanischen Großunternehmen. Prognose von 13 000 PunktenDie DZ Bank wird für die Aussichten der Aktienmärkte zuversichtlicher. Am Freitag erhöhte sie ihre Dax-Prognose für die Jahresmitte 2020 von 12 200 auf 13 000 Zähler. Den Euro Stoxx 50 erwartet die Bank nun bei 3 650 statt der bisher prognostizierten 3 425 Punkte. “Sobald absehbar wird, dass die Industriekonjunktur mit Unterstützung durch Geld- und Fiskalpolitik sowie letztlich nicht vollständig eskalierendem Handelsstreit einen Boden findet, dürften sich auch die Unternehmensgewinne erholen”, so das Institut.