Konjunktureintrübung drückt Hamburger-Hafen-Aktie
Von Christopher Kalbhenn, FrankfurtDie Anteilseigner der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) werden 2012 in unguter Erinnerung behalten. Bis auf knapp 17 Euro ist die Aktie des Unternehmens, die nach dem IPO im Jahr 2007 noch einen Höchststand von mehr als 68 Euro erreicht hatte, in dieser Woche gesunken. Damit fehlte nicht mehr viel bis zum Tief von 16,15 Euro, das im März 2009 nach dem Lehman-Desaster erreicht wurde.Auch in diesem Jahr leidet der Titel unter einer gravierenden Eintrübung des weltwirtschaftlichen Klimas. Das Unternehmen musste daher anlässlich der Quartalsberichterstattung bereits zum zweiten Mal im laufenden Turnus seine Ergebnisprognose kappen. Die zu erwartenden Folgen blieben nicht aus. Neben dem Kurseinbruch hagelte es Prognose- und Kurszielsenkungen seitens der Analysten. So reduzierte Warburg Research bei bestätigter Verkaufsempfehlung ihr Kursziel von 19 auf 17 Euro und senkte ihre Schätzungen für das Ebit (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) für die Jahre 2012 und 2013 um 5 % und 12 % auf 184 und 189 Mill. Euro (die HHLA hat ihre Prognose von mindestens 200 Mill. auf 170 bis 190 Mill. Euro zurückgeschraubt). Ihre Kursziele gesenkt haben darüber hinaus u. a. Deutsche Bank (von 19 auf 17 Euro), Equinet (von 22 auf 18 Euro), HSBC (von 28 auf 23 Euro), Nomura (von 22 auf 19 Euro) und UBS (von 22,50 auf 18,50 Euro). Besserung nicht in SichtAuch für die nächste Zeit erwarten die Analysten keine wesentliche Verbesserung. Das gilt insbesondere für die DZ Bank, die ihr Kursziel bei beibehaltener Verkaufsempfehlung auf 15 Euro gesenkt hat. Das Unternehmen habe offensichtlich ein Produktivitäts- und Margenproblem. Die Konsensusschätzung für das Ebit von 191 Mill. Euro sei zu hoch. Ihre Ergebnisschätzungen für die Jahre 2012 bis 2014 hat die Bank von 1,07 auf 0,94, von 1,15 auf 1,06 und von 1,22 auf 1,05 Euro je Aktie reduziert. “Wir sind schon seit längerem skeptisch für HHLA”, schrieben die Analysten von UBS. Das Institut verwies neben der negativen Volumenentwicklung auf Überkapazitäten sowie die Verzögerung bei der Elbvertiefung. Bei beiden Problemen stehe eine Lösung noch aus.