Konjunkturoptimismus treibt Dax an
sts Frankfurt – Mit dem Rückenwind robuster Konjunkturdaten aus den USA und der Eurozone haben die europäischen Aktienmärkte ihre Erholung am Donnerstag fortgesetzt. Der Dax schloss 1,2 % fester bei 9 047 Punkten und hat damit auf Sicht von einer Woche 5,5 % gewonnen. Der Euro Stoxx 50 legte ebenfalls kräftig zu und gewann gestern 1,2 % auf 3 044 Stellen.Zur Stimmungsaufhellung trugen die von Markit erhobenen Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone bei, wenngleich die Daten für Frankreich erneut enttäuschten. Der Index für die Eurozone stieg um 0,2 auf 52,2 Punkte und blieb damit über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Mit Erleichterung wurden insbesondere die Daten für Deutschland aufgenommen, wo die Geschäfte der Industrie nach der jüngsten Schwächephase wieder anstiegen. “Deutschland ist fundamental stark”, kommentierten die Berenberg-Volkswirte.Der kräftige Anstieg der vom Conference Board erhobenen US-Frühindikatoren zerstreute Sorgen über die Abschwächung der Weltkonjunktur. Auch die starken Quartalszahlen der Börsenschwergewichte Caterpillar und General Motors gaben den US-Aktienmärkten im frühen Geschäft Schwung.Allerdings kam unter europäischen Börsianern keine rechte Euphorie auf – zum einen wegen der für Sonntag erwarteten Ergebnisse des Bankenstresstests in der Eurozone und zum Zweiten wegen durchwachsener Unternehmensergebnisse im dritten Quartal. Während es unter den 24 geprüften deutschen Instituten zwar einige Wackelkandidaten gab, wird erwartet, dass alle bestehen.Am Aktienmarkt wurde jedoch spekuliert, dass einige kleinere südeuropäische Institute die Hürden der EZB nicht übersprungen haben. Spekulationen über eine Kapitallücke drückten zeitweise Aktien der italienischen Banca Monte dei Paschi di Siena und der Banca Carige um bis zu 2,8 % und 4,2 %. In Frankfurt stiegen die Titel der Commerzbank dagegen um 2,1 %, während die Papiere der Deutschen Bank um 1,1 % und die der im MDax notierten Aareal Bank um 2,5 % zulegten.Lange Gesichter gab es aber anderswo: So enttäuschten unter anderem Tesco, Unilever und Michelin. Der britische Einzelhändler Tesco musste schon zum vierten Mal in diesem Jahr seine Gewinnprognose kappen; seine Aktien brachen um 6,6 % ein. Der britisch-niederländische Konsumgüterkonzern Unilever kam mit seinen Umsatzzahlen schlecht an. Die in London und Amsterdam gelisteten Titel verloren 2,7 %. Dem Continental-Rivalen Michelin ging derweil im dritten Quartal die Luft aus. Das Unternehmen senkte nach einem Umsatzrückgang seine Absatzprognose. Die Titel verloren in Paris 4,9 %, was auch Continental im Dax um 0,5 % ins Minus drückte.Besser kam dagegen Frankreichs größter Telekomkonzern Orange mit seinem Quartalsbericht bei den Investoren an: Die Aktien kletterten um 4,6 % und waren damit Spitzenreiter im Euro Stoxx 50. Das früher als France Télécom bekannte Unternehmen bremste den Umsatzschwund und erreichte die für das Gesamtjahr angepeilten Einsparungen bereits nach neun Monaten. Nokia stiegen um 3,5 %. Der Netzwerkausrüster erwirtschaftete mehr Umsatz als erwartet und hob seinen Margenausblick an.Im Frankfurter Technologie-Index TecDax brachen LPKF Laser um 21,3 % ein, nachdem die Elektronikfirma ihre Prognose kassiert hatte.