Märkte am AbendDax legt nur leicht zu

Kraftlose Erholung des Dax

Trotz niedriger als erwartet ausgefallener Inflationszahlen in den USA hat der Dax nur leicht zugelegt.

Kraftlose Erholung des Dax

Finanzmärkte

Kraftlose Erholung des Dax

Index legt um 0,5 Prozent zu – Kurssprung der Varta-Aktie – Ölpreis gibt nach

ku Frankfurt

Niedriger als erwartet ausgefallene Zahlen zur Inflation in den USA auf Ebene der Erzeugerpreise haben es am Dienstag nicht vermocht, dem Dax neuen Schwung zu geben. Den Handel beendete der deutsche Leitindex mit einem geringen Plus von 0,5% auf 17.806 Punkte. Der Euro Stoxx 50 als Blue-Chip-Index der Eurozone kam ebenfalls auf einen Anstieg von 0,5% auf 4.694 Zähler.

Die Verbraucherpreise in den USA sind im Juli im Vorjahresvergleich um 2,2% gestiegen, im Juni waren es noch 2,7%. Gegenüber dem Vormonat ergab sich ein Anstieg um 0,1%, was unterhalb der Konsensschätzung von 0,2% lag. Bei der Ausklammerung der besonders volatilen Nahrungsmittel- und Energiepreise hat sich auf monatliche Sicht kein Anstieg der Verbraucherpreise ergeben. Dass dies aber dennoch den Dax nicht angetrieben hat, liegt daran, dass Mittwoch die noch stärker beachteten amerikanischen Verbraucherpreise zur Veröffentlichung anstehen.

Hellofresh-Zahlen kommen gut an

Einen Kurssprung von 19,3% auf 6,44 Euro vollführten Hellofresh. Die Vorlage von Quartalszahlen kam bei den Anlegern gut an. Dem Anbieter von Kochboxen ist es im zweiten Quartal gelungen, die Markterwartungen zu schlagen. In der Spitze verzeichnete die Aktie am Dienstag einen Anstieg von 23%. Der Gewinnrückgang ist im zweiten Quartal nicht so stark ausgefallen wie angenommen. Insgesamt ermäßigte sich das bereinigte Betriebsergebnis um 24% auf 146,4 Mill. Euro. Gemäß der Konsensschätzung war mit lediglich 123 Mill. Euro gerechnet worden. Das Unternehmen leidet darunter, dass der Boom aus der Zeit der Pandemie sich inzwischen deutlich abgebaut hat.

Wie schon am Vortag nach der Vorlage von Quartalszahlen zeigten sich Hannover Rück fest mit einem Kursanstieg von 1,7% auf 231,20 Euro. Die Analysten der Berenberg Bank raten zum Kauf der Aktie.

Die Aktie des Rüstungsunternehmens Renk Group hatte einen Rückschlag von 5% auf 24,78 Euro hinzunehmen. Auf den ersten Blick erfüllten die Zahlen des Konzerns die Erwartungen. Die Erlöse kletterten im Quartal im Vorjahresvergleich um 26,1% auf 273 Mill. Euro, im ersten Halbjahr um 24,4%. Das bereinigte Ebit-Ergebnis kletterte in den ersten sechs Monaten um 24,3% auf 69 Mill. Euro. Allerdings bemängeln Marktteilnehmer, dass zahlreiche Sondereffekte ausgeklammert werden und dass das Ebit unter Berücksichtigung dieser Effekte eigentlich mit 36 Mill. Euro nur ungefähr halb so hoch ist.

Die im Rahmen der Sanierung voraussichtlich wertlos werdende Aktie des stark angeschlagenen Batterieherstellers Varta verzeichnete einen Kurssprung von 41,3% auf 5,10 Euro. Die Aktionärsvereinigung DSW und die Restrukturierungsberatung One Square Advisors hatten von einem Vorschlag der angeblich größten Gläubigergruppe berichtet, gemäß dem die Aktionäre anders als vom Management vorgeschlagen doch ein Bezugsrecht für eine Kapitalerhöhung bekommen könnten. Damit könnten Aktionäre nach dem Totalverlust immerhin neue Papiere kaufen und damit eventuell von der Sanierung profitieren. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Reuters, die unter Verweis auf mit den Verhandlungen vertraute Personen allerdings darauf hinwies, dass es äußerst unwahrscheinlich sei, dass dieser Vorschlag zum Zuge komme.

Am Devisenmarkt geriet die japanische Währung weiter unter Druck. Sie büßte zeitweise 0,5% ein. Am Abend ergab sich noch ein kleines Minus von 0,1% auf 147,08 Yen je Dollar. Der Euro gab minimal um 0,2% auf 1,0949 Dollar nach.

Der Preis der wichtigsten Ölsorte Brent Crude gab deutlich um 1,9% auf 80,79 Dollar je Barrel nach. Er war zuletzt stark angestiegen, weil die Spannungen im Nahen Osten stark zunehmen. Medien hatten am Montag berichtet, dass ein iranischer Vergeltungsschlag gegen Israel unmittelbar bevorstehe. Bislang ist diese von den Medien vorausgesagte Eskalation aber ausgeblieben.