ROHSTOFFE

Kriegsgefahr am Persischen Golf steigt deutlich

Brent-Ölpreis klettert zeitweise um fast 3 Prozent - Streit zwischen USA und China deckelt Preisanstieg

Kriegsgefahr am Persischen Golf steigt deutlich

ku Frankfurt – Die deutlich gestiegene Kriegsgefahr am Persischen Golf hat zum Wochenauftakt für einen höheren Ölpreis besorgt. Am Abend notierte die wichtigste Rohölsorte Brent Crude mit 71,35 Dollar je Barrel um 1 % höher als zuvor. Zeitweise erreichte der Preis sogar 72,58 Dollar, ein Plus von fast 3 %.Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate sprechen davon, dass es vier Anschläge auf Tanker im Persischen Golf in der Nähe der Territorialgewässer der Vereinigten Arabischen Emirate gegeben habe. Darunter hätten sich zwei saudische Schiffe befunden. Die Vereinigten Arabischen Emirate sprachen von “staatsfeindlichen Operationen”. Am Montagabend hieß es dann, ein unter norwegischer Flagge fahrender Öltanker sei attackiert worden. Er sei von einem unbekannten Objekt getroffen worden. Ob es sich bei dem Schiff um einen der zuvor genannten vier Tanker oder um einen weiteren Anschlag handelt, ist nicht klar. Beweise für die Existenz der Schäden wurden bislang nicht vorgelegt. Es gibt bislang auch noch keine Schuldzuweisungen.Allerdings befürchten Marktteilnehmer, dass Saudi-Arabien seinem Erzfeind Iran die Schuld geben könnte, um die USA zu einem Krieg gegen den Iran zu bewegen. John Bolton, der Sicherheitsberater des US-Präsidenten, hatte kürzlich mit einem Militärschlag gedroht, sofern der Iran gewaltsam gegen “US-Interessen oder die Interessen unserer Verbündeten” vorgehe. Den Anstieg des Ölpreises begrenzt hat derweil die Eskalation des amerikanisch-chinesischen Handelskriegs. Im Gegenzug für die jüngst von US-Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle auf Importe aus China für Güter im Volumen von 200 Mrd. Dollar hat Peking nun seinerseits Strafzölle auf Einfuhren aus den USA im Volumen von 60 Mrd. Dollar angekündigt.Zudem hat es einige sehr aggressive Tweets des US-Präsidenten gegeben. China werde es sehr schlecht gehen, wenn das Land keinem Deal mit den USA zustimme. Derweil twitterte Hu Xijin, der Chefredakteur der staatlichen chinesischen Tageszeitung “Global Times”, viele chinesischen Finanzexperten würden derzeit die Möglichkeit diskutieren, ob China nicht US-Staatsanleihen auf den Markt werfen könnte.