Krisengeplagte Bankia trifft auf hohe Nachfrage
kjo Frankfurt – Die Bond-Akteure haben in diesen Tagen in erster Linie das Segment der Staatsanleihen am europäischen Primärmarkt im Blick. Denn Irland preschte gleich zum Wochenauftakt vor, mandatierte kurzerhand die Banken und stieß tags darauf bei einem zehnjährigen Anleihedeal auf enormes Interesse der Investoren. Das ermunterte dann auch Portugal, an den Markt zu gehen. Spanien konnte sich ebenfalls über eine gute Nachfrage freuen, hatte die Investoren einen Tag vorher aber auch noch mit guten Nachrichten in Sachen Jahresrefinanzierung konfrontiert. Die Stimmung in der gesamten Eurozonenperipherie hellte sich durch die Auftritte dieser Staaten immer mehr auf. Die Renditen kamen weiter zurück, die Spreads engten sich ein, und zwar nicht nur am Kassamarkt, sondern auch bei den CDS der betreffenden Staaten.Im Windschatten der Staaten, d.h. der Zentralregierungen, tauchen aber auch andere Namen am Markt auf, die so schnell nicht jeder im Handel erwartet hätte. Offensichtlich färbt das positive Sentiment auch auf diese Titel ab. Dazu gehörte am Donnerstag etwa die spanische Krisenbank Bankia. Bei der ersten Anleihe des Instituts seit dem Kollaps vor eineinhalb Jahren konnten sich die Spanier nicht gerade über einen Nachfragemangel beschweren. Die Bücher wurden laut Handelsteilnehmern beim Stand von mehr als 3,5 Mrd. Euro geschlossen, was laut Experten für ein Krisenhaus eine beachtliche Leistung ist.Es handelte sich um einen fünfjährigen Senior Unsecured Bond, für den erste Spread-Überlegungen mit “im Bereich von 250 Basispunkten (BP)” kommuniziert wurden. Die von S & P mit “BB-” und von Fitch mit “BBB-” benotete Bankadresse nahm die Spread-Vorgabe im weiteren Vermarktungsprozess dann auf den “Bereich von 240 BP” zurück. Schließlich bekamen die Anleger noch einen Spread von 235 BP auf das Ticket geschrieben. Das entspricht in etwa einer Rendite von um die 3,6 %. Der Bond wurde 1 Mrd. Euro schwer, was angesichts des hohen Nachfragevolumens für die Konsorten keine größere Herausforderung gewesen sein dürfte. Mandatiert waren die Häuser Bank of America / Merrill Lynch, Commerzbank, Natixis und UBS, die zusammen mit Bankia tätig wurden.Offen ist nun auch das Segment der High-Yielder in Europa. Als Marktöffner im neuen Jahr erwies sich eine deutsche Adresse, und zwar Fresenius (vgl. BZ vom 7. Januar). Fresenius ging gleich mit zwei Tranchen an den Start, über die insgesamt 750 Mill. Euro in die Firmenkasse gespült wurden. Der 2019 auslaufende Titel hat einen Kupon von 2,375 % und ging zu einer Rendite von 2,45 % an die Anleger. Hierüber wurden 300 Mill. Euro aufgenommen. Des Weiteren konnten die Anleger bei einem 2021 fälligen Papier des Doppel-B-Namen zugreifen, der einen Kupon von 3 % hat. Dieser Titel brachte den Investoren eine Rendite von 3,2 % und wurde 450 Mill. Euro schwer. Fresenius hatte bereits zur Wochenmitte mit der Vermarktung der beiden Papiere begonnen und die Transaktion gestern abgeschlossen Nun auch DaimlerNach VW, die via VW Leasing vorstellig wurde, und BMW kam nun auch Daimler auf Investorenbesuch. Die Stuttgarter entschieden sich für einen Auftritt im Pfund. Der 4,5 Jahre laufende Titel hat einen Kupon von 2,375 %, die Rendite war bei 2,447 %. Über den Bond wurden 300 Mill. Pfund aufgenommen. Zunächst war ein Volumen von 250 Mill. Pfund avisiert worden. HSBC war der alleinige Lead-Manager der Single-A-Adresse.