ku Frankfurt – Der Preis des wichtigsten Industriemetalls Kupfer ist am Mittwoch auf ein Siebenwochenhoch geklettert. In London kostete die Tonne in der Spitze 5 434,50 Dollar. Später gab die Notierung nach Gewinnmitnahmen wieder auf 5 360 Dollar nach und lag damit in etwa auf dem Stand vom Vorabend. Der Kupferpreis hat in der laufenden Woche bereits um rund 5 % zugelegt.Händler führen das vor allem auf veränderte Markterwartungen hinsichtlich der Angebotsseite zurück. Nach der Ankündigung von Glencore, Minen schließen zu wollen, wird nun davon ausgegangen, dass sich der deutliche Angebotsüberschuss auf dem Markt im kommenden Jahr allmählich abbauen wird. Glencore hatte Anfang der Woche mitgeteilt, man werde Abbaukapazitäten von 400 000 Tonnen pro Jahr aus dem Markt nehmen.Allerdings prognostizieren die Rohstoffanalysten von Bank of America Merrill Lynch, dass sich der Bärenmarkt bei Rohstoffen fortsetzt. “Wir gehen davon aus, dass die mehrjährige Abschwächung in China weitergeht und dass – wegen des Mangels an Faktoren, die den Bärenmarkt beenden könnten – die Preise von Rohstoffen wie Kupfer und Eisenerz auch im kommenden Jahr weiter fallen”, schreiben sie in einer Studie. Es bestehe das Risiko, dass der Kupferpreis im vierten Quartal 2016 bis auf 4 000 Dollar zurückgeht. Allerdings werde ein solcher Preiseinbruch sofort weitere Minenschließungen nach sich ziehen, die Nachfrage und Angebot wieder ins Gleichgewicht bringen würden.Auch andere Industriemetalle verteuerten sich am Mittwoch. So erreichte Aluminium mit 1 655,50 Dollar je Tonne den höchsten Stand seit sechs Wochen.Der Preis der wichtigsten Ölsorte Brent Crude gab hingegen nach. Er fiel wieder unter die Marke von 50 Dollar je Barrel (159 Liter). Am Abend stand die Notierung bei 49,77 Dollar, ein Minus gegenüber Vorabend von rund 1 %.