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Kupferpreis steigt auf Dreimonatshoch

In der weltgrößten Mine droht ein Streik - Venezuela erwägt Ausrufung von "Force majeure"

Kupferpreis steigt auf Dreimonatshoch

ku Frankfurt – Der Preis des Industriemetalls Kupfer ist am Mittwoch auf ein Dreimonatshoch geklettert. Die Notierung erreichte an der London Metal Exchange 7 163 Dollar je Tonne. Dies ist der höchste Stand seit dem 26. Februar. Später wurde das Metall zu 7 153,50 Dollar gehandelt, ein Aufschlag von 0,7 % gegenüber dem Stand vom Vortag.Am Markt hieß es, die Tarifverhandlungen für die weltgrößte Kupfermine Escondida in Chile sorgten für eine gewisse Verunsicherung. In der Vergangenheit hatte es im Rahmen der Verhandlungen regelmäßig Arbeitskämpfe gegeben. So ruhte im vergangenen Jahr in der Mine für 44 Tage die Arbeit. Die Mine, die BHP Billiton gehört, trägt rund 5 % zum Weltmarktangebot an Kupfer bei. Händler betonten, dass die Versorgung des Marktes mit Kupferkonzentrat bereits jetzt eng sei, so dass mögliche Angebotsschocks nur schwer aufzufangen seien.Auf ein Zweimonatshoch von 3 220 Dollar je Tonne ist der Preis für das in der Stahlherstellung benutzte Industriemetall Zink geklettert. Die Notierung für das in der Edelstahlherstellung genutzte Nickel erreichte mit 15 845 Dollar je Tonne ebenfalls den höchsten Stand seit rund zwei Monaten.Mit Blick auf den erwarteten Anstieg der amerikanischen Ölproduktion und die geplante Steigerung der Förderung durch das Kartell Opec hat der Brent-Ölpreis am Mittwoch nachgegeben. Die Notierung fiel um 0,6 % auf 74,96 Dollar je Barrel zurück.Gedämpft wurden die Verluste dadurch, dass das Opec-Mitglied Venezuela wegen der US-Sanktionen bestimmte Ölsorten wohl bald nicht mehr liefern kann. Der staatliche Ölkonzern PDVSA hat mit Blick auf die marode Ölinfrastruktur des Landes einigen Kunden mitgeteilt, sie müssten künftig Tankschiffe entsenden, die in der Lage sind, das Öl von Schiff zu Schiff zu übernehmen. Sollten sie dies nicht akzeptieren, müsse PDVSA “Force majeure” erklären. Derzeit sind die venezolanischen Ölhäfen überlastet, da es dem US-Konzern ConocoPhillips gelungen ist, Ölverladeeinrichtungen in der Karibik zu beschlagnahmen, über die asiatische Kunden bedient wurden. Unterdessen bereiten sich nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters zahlreiche europäische Ölkonzerne darauf vor, ihre Geschäfte mit dem Iran aufgrund der US-Sanktionen zu beenden. Reuters nennt die französische Total, die italienische Eni, die spanischen Konzerne Repsol und Cepsa sowie Hellenic Petroleum aus Griechenland.