DAX-REKORD

Kurs 13 000

Nachdem es die amerikanischen Indizes schon lange und die deutschen Nebenwertebarometer in den zurückliegenden Tagen vorexerziert haben, ist es nun endlich auch dem Dax gelungen, neue Höchststände zu markieren. Es ist bemerkenswert, dass dies in...

Kurs 13 000

Nachdem es die amerikanischen Indizes schon lange und die deutschen Nebenwertebarometer in den zurückliegenden Tagen vorexerziert haben, ist es nun endlich auch dem Dax gelungen, neue Höchststände zu markieren. Es ist bemerkenswert, dass dies in einem Umfeld geschehen ist, in dem in Katalonien ein völliges Chaos droht und außerdem der Nordkoreakonflikt, auch wenn sich ein Gewöhnungseffekt eingestellt zu haben scheint, nichts von seiner Brisanz verloren hat.Neben dem wohl noch einige Zeit erhalten bleibenden Niedrigrenditeumfeld und der dadurch bedingten Alternativlosigkeit von Aktien wirkt derzeit die Entwicklung in den Vereinigten Staaten als Treiber. Die Ankündigung von Donald Trump, nun das große Steuerreformprojekt in Angriff zu nehmen, hat die mit seiner Präsidentschaft verbundenen Hoffnungen auf positive Wachstumsimpulse wiederbelebt. Zudem steigen auch unabhängig davon die Wachstumserwartungen für die Industriestaaten und damit auch die Prognosen für die Unternehmensgewinne.Nicht zuletzt hat die US-Zentralbank erklärt, dass sie im Dezember wahrscheinlich ein weiteres Mal an der Zinsschraube drehen will und nach wie vor mit drei weiteren Anhebungen im kommenden Jahr rechnet. Das hat – im Zusammenspiel mit der Entwicklung in Spanien – den Höhenflug des Euro gestoppt, der den Dax zuvor monatelang gehemmt hatte.Ein kleiner Wermutstropfen ist, dass der Dax wieder vor der Schwelle von 13 000 Zählern zurückgeschreckt ist. Nur noch rund 25 Punkte haben am Mittwoch gefehlt. Das erinnert an die Entwicklung im Juni, als der Index insgesamt drei Mal über 12 900 Punkte stieg, ehe ihm die Puste ausging. Ob der Durchbruch nun gelingen kann, ist ungewiss, weil es kurzfristig u.a. davon abhängt, dass die Lage in Spanien nicht weiter eskaliert.Angesichts der an den Aktienmärkten erreichten Bewertungshöhen gerade in den USA darf nicht viel schiefgehen, damit das erhoffte gute Schlussquartal Wirklichkeit wird. Verschärft sich der Nordkoreakonflikt erneut oder deuten sich für Trumps Steuerreform ähnliche Probleme an wie für die von ihm geplante Abschaffung von Obamacare, wird die Stimmung kippen und die Marktteilnehmer werden wieder in den Risk-off-Modus umschalten. A und O der Aktienmärkte bleiben die Unternehmensgewinne. Überzeugt auch die bald beginnende Unternehmensberichtssaison und bleiben gravierende politische Störfeuer aus, wird der Dax im vierten Quartal über 13 000 steigen.