Kurssprung bei Home24
ku Frankfurt – An dem von einem mehrstündigen Ausfall des Handelssystems Xetra T7 beeinträchtigten Mittwoch hat sich der Aktienmarkt zunächst schwach gezeigt, im späteren Tagesverlauf aber zur Erholung angesetzt. Den Handel beendete der Dax mit einem kleinen Minus von 0,4 % auf 12 261 Punkte. Der Euro Stoxx 50 kam auf einen geringfügigen Rückgang von 0,3 % auf 3 224 Zähler.Händler sagten, am Markt gebe es zwei gegensätzliche Faktoren, die im Wettstreit stünden. So bereitet einerseits Sorgen, dass in den USA als der westlichen Führungsmacht die Zahl der Corona-Neuerkrankungen nach wie vor steigt. Andererseits gab es positive Konjunkturdaten. So ist der deutsche Einkaufsmanagerindex für die Industrie in seiner endgültigen Berechnung im Juni auf 45,2 Punkte gestiegen, nach 36,6 im Vormonat. Im Mai haben zudem die Einzelhandelsumsätze im Monatsvergleich preisbereinigt um 13,9 % zugelegt. Dies ist der stärkste bisher verzeichnete monatliche Zuwachs. Gemäß der Konsensschätzung waren Ökonomen von einem Plus von lediglich 3,5 % ausgegangen. Positiv wurde auch aufgenommen, dass US-Präsident Donald Trump einige Sanktionen gegen den chinesischen Hochtechnologiekonzern Huawei vorerst aussetzen will. So sollen US-Unternehmen in bestimmtem Rahmen an Huawei liefern dürfen.Die nach wie vor im Dax vertretene Aktie des insolventen Zahlungsverkehrsabwicklers Wirecard brach um 16,2 % auf 4,80 Euro ein. Der Insolvenzverwalter Michael Jaffé rechnet offenbar mit einem Verkauf des Zahlungsabwicklers in einzelnen Teilen. Es habe sich bereits eine Vielzahl von Interessenten gemeldet, die an einzelnen Geschäftsbereichen interessiert seien.Einen Kurssprung von 18,2 % auf 7,79 Euro verzeichneten Home24. Der Online-Möbelhändler kann auf ein starkes zweites Quartal zurückblicken. Die Umsätze zogen kräftig um rund 40 % an, wie das Unternehmen mitteilte. Für das Gesamtjahr geht Home24 nun von einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von mindestens 15 % aus, was auch der Prognose vor Ausbruch der Coronakrise entsprochen hatte.Der Kurs des Autozulieferers Continental gab um 3,2 % auf 84,36 Euro nach, während sich Volkswagen-Vorzüge um 1,2 % auf 133,32 Euro verbilligten. Bei beiden Konzernen gab es am Mittwoch Durchsuchungen der Staatsanwaltschaft.