Finanzmärkte

Kurssturz von Siemens Energy erschüttert Aktienmarkt

Der Kurssturz von Siemens Energy hinterließ deutliche Spuren am Aktienmarkt. Insbesondere die Werte aus dem Bereich der regenerativen Energien ließen Federn. Der Dax gab nach.

Kurssturz von Siemens Energy erschüttert Aktienmarkt

Siemens Energy erschüttert Aktienmarkt

Kurs bricht um mehr als 35 Prozent ein – Dax gibt nach – Euro schwach

ku Frankfurt

Ein enormer Absturz des Aktienkurses von Siemens Energy hat am Freitag für ein negatives Sentiment am Aktienmarkt gesorgt. Das Dax-Mitglied verzeichnete nach einer Gewinnwarnung ein Minus von fast 40% auf ein Tagestief von 14,50 Euro, was zugleich den niedrigsten Stand seit November vergangenen Jahres darstellt. Den Handel beendete die Aktie mit 14,65 Euro, ein Absturz von 37,3%. Für Siemens Energy entwickelt sich die Windturbinentochter Siemens Gamesa zum Fass ohne Boden. “Der Rückschlag ist heftiger, als ich es für möglich gehalten hätte”, sagte Unternehmenschef Christian Bruch in einer Telefonkonferenz mit Analysten am Freitag. Die Aktie der Muttergesellschaft Siemens verbilligte sich um 2,2% auf 156,98 Euro. Schwach zeigten sich auch andere Titel aus dem Bereich der regenerativen Energien. So verzeichnete der Windturbinenbauer Nordex einen Kursrückgang von 5,9% auf 10,55 Euro. Bei dem dänischen Wettbewerber Vestas betrug das Minus 6,6% auf 180,06 dkr. SMA Solar gaben zunächst nach, sprangen dann nach einer Prognoseanhebung um 16,5% auf 102 Euro.

Der Dax ermäßigte sich um 1% auf 15.830 Punkte. Damit steht er nun deutlich unter dem Rekordhoch von 16.427 Punkten von vor einer Woche. Der Euro Stoxx 50 verzeichnete ein etwas kleineres Minus von 0,8% auf 4.269 Zähler.

Am Devisenmarkt geriet der Euro deutlich unter Druck. Er büßte 0,7% auf 1,0882 Dollar ein. Händler verwiesen auf zuletzt schwache Konjunkturdaten aus Europa sowie auf eine Bevorzugung sicherer Häfen durch Anleger am Freitag. Davon profitierte der Greenback: Der Dollarindex, der den Wert der US-Devise gegenüber den Währungen der sechs wichtigsten Handelspartner angibt, verzeichnete einen recht deutlichen Anstieg um 0,5%. Das britische Pfund gab um 0,3 % auf 1,2708 Dollar nach, es büßte innerhalb einer Woche rund 1% an Wert ein. Der australische Dollar ermäßigte sich um sogar um 1,1% auf 0,668 US-Dollar. Er hatte im Wochenvergleich einen Rückgang um rund 2,5% hinzunehmen. Am Markt hieß es, dass die jüngsten Bemerkungen von Jerome Powell, dem Chef der amerikanischen Notenbank, die Erwartung weiterer Zinserhöhungen in den USA geweckt hätten. Der Goldpreis erholte sich leicht von dem zuvor durchlaufenden Dreimonatstief. Das gelbe Metall verteuerte sich um 0,5% auf 1.922,79 Dollar je Feinunze. Auf Wochensicht ergibt sich jedoch ein Rückgang um ungefähr 1,8%.

Brent-Rohöl verbilligte sich um 0,9% auf 73,46 Dollar je Barrel. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate gab um 1,1% auf 68,82 Dollar nach. Händler sagten, die jüngsten Zinserhöhungen gleich mehrerer Notenbanken sowie die Aussicht auf weitere Zinsschritte der Zentralbanken trübten die Konjunkturaussichten ein und weckten damit Sorgen der Marktteilnehmer hinsichtlich des globalen Ölverbrauchs.