Länderbonds gelten als attraktiv

DZ Bank: Solide Schuldner bieten einen Rendite-Pick-up - Segment könnte von EZB-Käufen profitieren

Länderbonds gelten als attraktiv

Die Zinsanalysten der DZ Bank sehen in den Anleihen der deutschen Länder eine Alternative zu Bundeswertpapieren. Bei den Emittenten handelte es sich um Schuldner mit ausgezeichneter Bonität. Außerdem böten die Papiere der Länder noch einen Rendite-Pick-up gegenüber den Bundestiteln.kjo Frankfurt – In dem von historisch niedrigen Renditen geprägten Umfeld besteht unter Investoren ein erheblicher Druck, sich nach etwas höher verzinslichen Alternativen zu Staatsanleihen mit hoher Bonität umzuschauen, schreiben die Zinsexperten der DZ Bank in einer Studie. Als attraktive Alternative zu Bundesanleihe böten sich festverzinsliche Wertpapiere der deutschen Länder an. Bei hervorragender Bonität würden diese die Möglichkeit bieten, einen relativen Pick-up gegenüber den Bundesanleihen zu erzielen.Das Segment der deutschen Länderanleihen halten die Experten auch vor dem Hintergrund für attraktiv, dass ein umfangreiches Angebot an Bondemissionen und damit auch eine gewisse Markttiefe vorhanden sei. Das Nominalvolumen derzeit ausstehender Länderanleihen summiert sich nach Berechnungen der DZ Bank auf etwa 310 Mrd. Euro. und verteilt sich auf mehr als 1 200 Emissionen. Die Mehrzahl der ausstehenden Titel verfüge über einen fixen Kupon und sei in Euro denominiert. Ergänzend hierzu gebe es aber auch zahlreiche Floater (variabel verzinsliche Anleihen) oder einzelne Emissionen in Fremdwährung.Die Experten der DZ Bank geben verschiedene Gründe für die Attraktivität der deutschen Länderanleihen an. Hierzu verweisen sie unter anderem auf die Bonität. Die führenden Ratingagenturen beurteilen die Wertpapiere der deutschen Länder als sichere Anlage. Zwar würden nicht alle Länder über alle Agenturen hinweg über die höchste Bonitätseinstufung verfügen, doch deuteten die Ratings doch grundsätzlich auf äußerst solide Schuldner hin. Starker VerbundEin starker Verbund zwischen der Bundes- und der Landesebene in Deutschland sichere den Ländern die notwendigen Finanzmittel zur Erfüllung ihrer durch das Grundgesetz zugewiesenen Aufgaben. Mit Blick auf den bundesstaatlichen Finanzausgleich sei allerdings anzumerken, dass die gesetzliche Grundlage für das bestehende System des Finanzausgleichs Ende 2019 außer Kraft treten wird. Die Experten der DZ Bank gehen aber grundsätzlich davon aus, dass sich der Bund und die Länder auf ein für alle Seiten tragfähiges neues Verfahren einigen werden. Darüber hinaus sichere das Prinzip der Bundestreue unter anderem den finanziellen Beistand der Länder untereinander sowie zwischen Bund und Ländern.Die regulatorischen Rahmenbedingungen seien ein weiterer Grund für die grundsätzliche Attraktivität deutscher Länderanleihen, meinen die Experten der DZ Bank. Die Richtlinien des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht würden unter anderem vorsehen, dass Investitionen in Bundesanleihen nicht mit Eigenkapital zu unterlegen sind. Diese Regelung finde auch auf deutsche Länderanleihen Anwendung.Bei einer Ausweitung des Anleihekaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB) dürften – so die Meinung der DZ Bank-Experten – die Länderanleihen wieder vermehrt gefragt sein. Sie halten es für vorstellbar, dass die EZB ihre Anleihekäufe dann auch auf dieses Segment ausweitet, um möglichen Verknappungstendenzen bei den Bundesanleihen frühzeitig zu begegnen. Dies könnte die Asset-Swap-Spread-Notierungen wieder in Richtung der Niveaus vom Frühjahr drücken, meinen die Analysten. Bei den Emissionen halten sie fest, dass bei den Ländern in diesem Jahr eine Tendenz zu längeren Laufzeiten bestand.