Langsamer US-Lageraufbau treibt den Ölpreis an
ku Frankfurt – Die Nachricht von einem verlangsamten Aufbau der Öl-Lagerbestände in den USA hat zu einem leichten Anstieg des Ölpreises geführt. Die wichtigste Ölsorte Brent Crude verteuerte sich zum Wochenauftakt um 0,2 % auf 59,86 Dollar je Barrel (159 Liter). Zuvor war die Notierung im Tagesverlauf bis auf 58,87 Dollar gesunken, wobei Händler auf die Stärke des Greenback verwiesen hatten. Der Dollar befindet sich derzeit gegenüber den wichtigsten Partnerwährungen auf dem höchsten Stand seit elf Jahren. Geringerer AnstiegSpäter hat dann der Marktbeobachter Genscape mitgeteilt, dass die Lagerbestände an Rohöl in dem wichtigen Pipeline-Knotenpunkt in Cushing (Oklahoma) in den fünf Tagen per Freitag vergangener Woche nur um 157 000 Barrel gestiegen sind. Am Markt war mit einem deutlich stärkeren Anstieg gerechnet worden. Es war erwartet worden, dass die Vorräte in Cushing die neunte Woche in Folge einen Rekord aufwiesen. Auf nationaler Ebene befinden sich die Lagerbestände auf einem Allzeithoch von 444 Mill. Barrel, wie die US-Regierung in der vergangenen Woche mitgeteilt hatte. Die neuesten Daten auf nationaler Ebene werden am Mittwoch veröffentlicht. Das starke Überangebot in den USA hat dazu geführt, dass sich der Spread zwischen Brent und der führenden US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) in den vergangenen Wochen deutlich ausgeweitet hat. Er beträgt derzeit bei einem WTI-Preis von 50,39 Dollar je Barrel mehr als 9 Dollar.Die Analysten der amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs rechnen damit, dass die nun wieder steigenden globalen Lagerbestände dafür sorgen werden, dass der Ölpreis seine Gewinne der vergangenen Woche aufgeben muss. Mit Blick auf den Ausfall der Lieferungen aus dem vom Bürgerkrieg betroffenen Libyen und der relativ hohen Nachfrage im Winter hatte sich der Ölpreis zwischen Januar und Februar um rund 30 % erholt. Zuvor war der Ölpreis von Juni bis Dezember vergangenen Jahres um rund 60 % gefallen. Die Analysten von Goldman Sachs bleiben trotz der jüngsten Erholung bei ihrer Prognose für die USSorte WTI von 40 Dollar je Barrel in den kommenden Monaten.