LBBW hält Schweizer Währung für zu teuer
sts Frankfurt – Obwohl der Schweizer Franken nach dem Aufwertungsschock zu Jahresbeginn einen Teil seiner Gewinne wieder abgegeben hat, ist er nach Einschätzung der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) noch immer überbewertet. Basis der Betrachtung sind Kaufkraftparitäten. “Auf mittlere bis längere Frist dürfte sich diese Überbewertung schrittweise abbauen, der Franken also weiter zum Euro abwerten”, schreibt Investmentanalystin Katja Müller.Die Schweizer Nationalbank (SNB) hatte im Januar ihre Interventionen aufgegeben und damit eine deutliche Aufwertung des Franken ausgelöst. Für einen Euro waren zeitweilig nur noch 0,86 Franken gezahlt worden, während die SNB zuvor einen Kurs von 1,20 Franken je Euro verteidigt hatte. Inzwischen hat sich der Kurs auf eine Spanne von 1,07 bis 1,09 Franken wieder eingependelt, am Donnerstag wurden bis zu 1,0902 Franken je Euro gezahlt. “Wir erwarten eine Korrektur der allgemeinen Euro-Stärke der vergangenen Wochen. Im Zuge dessen könnte auch der Euro-Franken-Kurs zwischenzeitlich wieder nachgeben, das heißt der Franken wieder aufwerten”, schreibt Müller. Zum Jahresende rechnet die LBBW mit einem Kurs von 1,08 Franken.Auf mittlere Sicht erwartet die Bank jedoch wegen der Überbewertung eine Erholung des Euro zum Franken. Zur Jahresmitte 2016 lautet die Prognose auf 1,10 Franken und zum Jahresende 2016 auf 1,12 Franken. Müller weist in ihrer Studie auf Aussagen von SNB-Präsident Thomas Jordan hin, der die Währung der Eidgenossenschaft ebenfalls als überbewertet bezeichnet habe. Sie rechnet damit, dass die Notenbank am 17. September ihren Leitzins unverändert bei minus 0,75 % hält, wenngleich Jordan die Bereitschaft zu noch höheren Negativzinsen signalisiert habe.