Die Aktienexperten aus dem Hause der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) senken bei Thyssenkrupp den Daumen. Das Anlageurteil für den Wert wird von “Halten” auf “Verkaufen” zurückgenommen. Aus dem Bewertungsmodell leiten die Analysten aber einen leicht höheren Kurs ab und erachten 17 statt der bislang erwarteten 16 Euro als realistisches Kursziel. Aktuell notieren die Aktien mit 18,06 Euro. Spekulationen über einen möglichen Konzernumbau des Technologie- und Stahlkonzerns, inklusive einer möglichen Neuordnung der europäischen Stahlindustrie, sind nach Einschätzung der LBBW-Experten übertrieben und sollten deshalb nachlassen. Die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft werde Einfluss auf die Bewertungsmultiples von Zyklikern und den Gewinn von Thyssenkrupp haben. Die Analysten erwarten einen weiter volatilen Aktienkursverlauf. Die strategische Neuausrichtung des Unternehmens und die anhaltenden Effizienzmaßnahmen erachten die Aktienexperten als vorteilhaft, ebenso wie die gute Positionierung des Unternehmens bei den Industriegütern. Dass das brasilianische Stahlwerk bislang unverkäuflich ist, sehen sie als einen Negativaspekt an. Sie weisen darüber hinaus darauf hin, dass Thyssenkrupp einen dürftigen freien Cash-flow hat und einen hohen Verschuldungsgrad sowie eine niedrige Ebit-Marge (Ergebnis vor Zinsen und Steuern).kjo