LGIM positiv gestimmt für Schwellenländerbonds
LGIM positiv gestimmt
für Schwellenländerbonds
Ausblick für US-Anleihen negativ beurteilt
kjo Frankfurt
Für den US-Anleihemarkt bleibt der Ausblick nach Einschätzung des Assetmanagers Legal & General Investment Management (LGIM) derzeit negativ. Der US-Arbeitsmarkt sei zwar weiter stabil, aber die Warnsignale im Dienstleistungssektor und der Privatverschuldung würden sich mehren. “Vor allem bei Autodarlehen und Kreditkarten steigen die Zahlungsrückstände, während viele junge Verbraucher sich auf hohe finanzielle Belastungen einstellen müssen, wenn ihre Kredite aus dem Studium wieder zurückgezahlt werden müssen”, heißt es bei LGIM. Vor Jahresende seien zudem keine Zinssenkungen zu erwarten. LGIM geht daher von einer Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfelds in den USA aus. In diesem Zusammenhang ist auch zu berücksichtigen, dass Fitch nun den Daumen über die Kreditwürdigkeit (Rating) der USA gesenkt hat.
Im Gegensatz zu den Staatsanleihen spreche zumindest kurzfristig viel für Anleihen aus Schwellenländern, die von günstigen technischen Daten und der Dynamik in einigen Hochzinsländern profitieren würden. Selbst bei einer Rezession in den USA könnten Investment-Grade-Anleihen aus Schwellenländern weiter zulegen und positive Renditen erzielen. Bislang liege die Rendite dieses Jahr bei 3,4% und der monatliche Carry bei 70 Basispunkten.
Für Hochzinsanleihen seien dieses Jahr unterdurchschnittliche Ausfallraten zu erwarten – für Titel mit “BB”-Rating weniger als 1%, für ein “B”-Rating weniger als 3%. “Dieser Trend dürfte auch 2024 anhalten, falls sich die Weltwirtschaft nicht stark abschwächt”, so die Experten. Die Rendite hochverzinslicher Bonds dürfte nach Einschätzung von LGIM Ende September ihren Höhepunkt erreicht haben und dann für weitere zwei Jahre positiv ausfallen. Grundsätzlich sollten Anleger ihr Portfolio derzeit vorsichtig strukturieren – denn falls es zu einer Rezession komme, würden sowohl Aktien als auch Unternehmensanleihen voraussichtlich korrigieren. Auch wenn die Weltwirtschaft in diesem Jahr bisher eine Rezession vermieden habe, bleibe diese in den kommenden Monaten ein erhebliches Risiko, da Unternehmen und Verbraucher unter den höheren Finanzierungskosten leiden.