AKTIEN

Linde stürzen um 14 Prozent ab

Gewinnwarnung belastet - Kurssprung von 17 Prozent bei RWE nach Ankündigung der Aufspaltung

Linde stürzen um 14 Prozent ab

ku Frankfurt – Der Dax ist am Dienstag von Extremen gekennzeichnet gewesen. Einen Kurssturz und einen Kurssprung – jeweils mit zweistelligem Prozentsatz – an einem Tag erlebt der deutsche Leitindex nur äußerst selten. Abgesackt sind Linde, und zwar um 14,3 % auf 141,55 Euro. Der Industriegasekonzern hat sein Gewinnziel für 2017 gekürzt. Das operative Konzernergebnis soll in dem Jahr nur noch bei 4,2 bis 4,5 Mrd. Euro liegen. Bisher waren 4,5 bis 4,7 Mrd. Euro in Aussicht gestellt worden. Verwiesen wurde vom Unternehmen auf die Marktlage. Nach Angaben von Konzernchef Wolfgang Büchele in einer Telefonkonferenz mit Analysten wird die weltweite Industriegaseproduktion erst 2017 wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren. Zahlreiche Analysten haben in der Folge ihre Kursziele nach unten korrigiert.Die Gewinnwarnung wirkte sich auch auf den Aktienkurs des wichtigsten europäischen Konkurrenten Air Liquide aus. Der Titel gab an der Pariser Börse um 5 % auf 109,75 Euro nach.Am anderen Ende der Rangliste des Dax fanden sich RWE mit einem satten Plus von 16,6 % auf 12,70 Euro. Der Konzern will sich, wie jetzt mitgeteilt wurde, aufspalten. Die Geschäftsfelder erneuerbare Energien, Netze und Vertrieb sollen in eine Tochtergesellschaft ausgegliedert werden. 10 % der Anteile dieser Gesellschaft sollen voraussichtlich Ende 2016 an die Börse gebracht werden. RWE wolle langfristig Mehrheitsaktionär der neuen Gesellschaft bleiben, hieß es. Obwohl die Atomkraftwerke, deren Abbau den Konzern hoch belasten wird, bei der Hauptgesellschaft bleiben, kam der Schachzug am Markt gut an. MDax markiert RekordhochDer Dax verzeichnete ein Minus von 1,1 % auf 11 261 Punkte. Er entfernte sich damit wieder von der Marke von 11 400 Punkten, die er am Vortag kurzzeitig überschritten hatte. Der Euro Stoxx 50 gab um 0,8 % auf 3 480 Zähler nach. Der MDax erreichte am Morgen ein Rekordhoch von 21 679,52 Punkten. Später rutschte auch der Mid-Cap-Index der Deutschen Börse in die Verlustzone und büßte 0,7 % auf 21 438 Punkte ein. Zweitschwächster Wert im Dax waren K + S mit einem Minus von 4,1 % auf 25,83 Euro. Wegen Problemen bei der Salzwasserentsorgung muss der Konzern seine Produktion im Werk Werra zeitweise drosseln.Stark zeigten sich die Titel britischer Banken. Die Institute haben den Stresstest der Bank of England ohne größere Probleme überstanden. So legten Barclays um 4,6 % auf 2,31 Pfund zu, Royal Bank of Scotland um 3,2 % auf 3,12 Pfund und Lloyds Banking Group um 2,4 % auf 0,75 Pfund. In London stiegen Tui um 3,4 % auf 11,39 Pfund. Bei dem Titel gab es Übernahmefantasie. Großaktionär Alexej Mordaschow hat seinen Anteil von rund 13 % auf 15 % erhöht. Anleger spekulierten, dass Mordaschow ein Angebot für Tui abgeben könnte.Im Dax legten RIB Software mit einem Plus von 6,2 % auf 10,47 Euro kräftig zu. Damit setzt der Titel seine kräftige Erholung der Vortage fort. Der Titel kletterte am Dienstag bis auf 10,84 Euro. Danach setzten nach Angaben von Händlern jedoch Gewinnmitnahmen ein.