London als Sitz der fusionierten Börse auf der Kippe
ck Frankfurt – Das Brexit-Votum zeitigt erste Auswirkungen auf die geplante Fusion der Deutschen Börse und der London Stock Exchange. Wie zu hören ist, haben die Partner vereinbart, London als Sitz des fusionierten Börsenbetreibers zu überdenken. Dem Vernehmen nach soll Einigkeit darüber bestehen, mindestens einen Sitz in der EU zu unterhalten. Auch eine Doppelsitzlösung soll geprüft werden. Bei nur einem Sitz auf dem Kontinent würde wohl eine andere Stadt als Frankfurt zum Zuge kommen, um die Akzeptanz der Fusion in London nicht zu gefährden. Amsterdam könnte ein Kandidat sein. Im März haben die Fusionspartner dort ein Vehikel namens “Stichting HLDCO 123” gegründet. Ferner ist zu hören, dass das Clearing auf Euro lautender Derivate aus London nach Frankfurt verlagert werden soll, um regulatorischem und politischem Widerstand gegen die Fusion entgegenzuwirken. Die Deutsche Börse deutete gestern in einer Pressemitteilung verklausuliert an, dass die Sitzfrage auf den Prüfstand kommt. Die vereinbarte Transaktion enthalte sämtliche erforderlichen Mechanismen, um dem Ausgang des Referendums Rechnung zu tragen.