Lückenhafte Berichte zu Green Bonds

Studie erkennt Defizite, aber auch Verbesserungen

Lückenhafte Berichte zu Green Bonds

ku Frankfurt – Die Berichterstattung über die Mittelverwendung von Green Bonds lässt zu wünschen übrig. Zu diesem Ergebnis kommt eine jetzt vorgelegte Studie der Climate Bonds Initiative, eines Zusammenschlusses verschiedener Unternehmen und Organisationen mit dem Ziel, den Markt für Green Bonds zu fördern. Die Studie untersucht, inwieweit die Emittenten dieser Klimaanleihen die bestehenden Richtlinien und Empfehlungen hinsichtlich der Berichterstattung über die Mittelverwendung einhalten.Gemäß den Ergebnissen der Studie werden für 74 % der Anleihen Reportings zur Mittelverwendung erstellt, gewichtet nach dem Emissionsvolumen seien es sogar 88 %. Rund 41 % der vorhandenen Berichte entsprächen aber nicht vollständig den existierenden Standards, etwa den Green Bond Principles der International Capital Markets Association (ICMA), den Climate Bonds Standards der Climate Bonds Initiative oder länderspezifischen Rahmenwerken wie von der People’s Bank of China oder dem indischen Securities and Exchange Board. Umfang und Inhalt der Reportings gingen weit auseinander und seien daher nicht immer wie gewünscht vergleichbar.Besonders hoch sei die Quote der Berichterstattung unter regierungsnahen Emittenten und Banken. Bei Anleihen mit mehr als 1 Mrd. Dollar Emissionsvolumen verfügten alle Papiere über entsprechende Berichte. Mit abnehmendem Emissionsvolumen lasse die Reporting-Quote aber nach. Zudem variiere die Verfügbarkeit von Berichten sehr stark je nach dem Land, in dem die Emission erfolgt. In Deutschland liege die Quote mit knapp 90 % besonders hoch.Zusätzlich zu den Berichten über die Mittelverwendung stellten die Emittenten immer häufiger auch sogenannte Impact Reportings zur Verfügung. Diese geben Auskunft darüber, was die Emittenten durch Einsatz des Fremdkapitals mit Blick auf Klima und Umwelt tatsächlich erreicht haben. Mittlerweile wiesen 38 % der untersuchten Anleihen ein Impact Reporting auf. 2013 seien es nur 30 % gewesen. Analysiert wurden im Rahmen der Studie, die von BlackRock, der Berlin Hyp und der Luxembourg Green Exchange mitfinanziert wurde, 191 Green Bonds von 146 Emittenten, die bis zum 1. April 2016 begeben wurden. Damit hatten die entsprechenden Emittenten mehr als ein Jahr Zeit, den Anlegern die entsprechenden Berichte vorzulegen.